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Dogman

Drama, Italien/Frankreich 2018, 99 min

Marcello (Marcello Fonte) und Simone (Edoardo Pesce) hausen in irgendeinem verrotteten Küstenort Italiens. Beide verbindet eine klassische Hassliebe; Koksdealer und dessen bester Kunde; und keiner von ihnen ist in der Lage auszubrechen. Marcello pflegt Hunde, seine Höhle einen Hundesalon zu nennen, wäre Sarkasmus, während sich Simone den Lebensunterhalt zusammen klaut. Dass es in diesem Kaff überhaupt noch etwas einzusacken gibt, grenzt an ein Wunder. Viel kann es jedenfalls nicht sein, denn mehr und mehr prügelt Simone den täglichen Kredit für seine Koksration aus Marcello heraus. Gelegentlich lässt er auch mal einen Gefallen springen, niemals aber Geld. Marcello ist hin und her gerissen. Er möchte seiner Tochter Sofia gern etwas bieten können, wenn er sie gelegentlich sehen darf, als liebender Papa ist Marcello herzerweichend, gleichzeitig will er zur kriminellen Halbwelt, in der Simone verkehrt, um jeden Preis dazugehören. Also steckt er weiter Schläge ein. Fährt sogar bei Simones Raubzügen das Fluchtauto… Bis Simone ihn ans Messer liefern will. Regisseur Matteo Garrone weiß leider nur zu gut, welch aussichtslose Sackgasse er hier beschreibt und beschreitet. Jegliche Form von Brutalität, Kriecherei, Kleinmut, Feigheit und vor allem Drogensucht haben seine jahrelangen Recherchen zu »Gomorrha« zutage gefördert. Bei seinem neuen Film beschränkt er sich auf zwei voneinander abhängige Charaktere; wie Hund und Herrchen kommen sie daher. Ein wild um sich beißender Terrier zerrt an Marcellos Leine, immer im Begriff, dessen kleinem Glück an die Gurgel zu springen, und auf Simones Schoß springt gleichzeitig der geprügelte Schoßhund solange zurück, bis auch er in die Hand beißt, die ihn schlägt.
Alpa Kino