Die Asche meiner Mutter

Drama, Irland/USA 1999, 145 min

Regisseur Alan Parker kehrt vier Jahre nach seinem Filmerfolg „Evita“ mit der beeindruckenden Erzählung von „Die Asche meiner Mutter“ auf die Leinwand zurück. Anstatt von der Hoffnung bei der Ankunft im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erzählen, schildert der Film auf der Grundlage des autobiographischen Romanes des pensionierten Lehrers Frank McCourt die Geschichte der Reimmigration einer jungen katholisch-protestantischen Familie. Als die McCourts nach Irland zurückkehrten, lag ihre Zukunft bereits hinter ihnen. Was ihnen blieb war ein Leben in den Slums von Limerick, in einem ewig sanften Regen, an den Ufern des grauen Shannon, der manchmal ihre Wohnung überflutete. Franks Mutter Angela, gespielt von einer überragenden Emily Watson, kann ihre Kinder nicht ernähren. Sein Vater, chancenlos und froh, der Prohibition entronnen zu sein, wird zum begnadeten Säufer, der, ständig zwischen Elend und Lebenslust pendelnd, irgendwann aufgibt und sich nach England absetzt. Dennoch weckt der verantwortunglose Mann bei seinem Sohn den Hunger auf etwas, was er ihm sehr wohl geben kann: Geschichten. Frank, dargestellt von Joe Breen, Ciran Owens und Michael Legge, lebt von diesen Geschichten. Er bricht die Schule ab, einerseits um die Familie zu ernähren und andererseits um auf die Überfahrt nach Amerika zu sparen.
Alan Parker (The Commitments) erzählt seinen Film in größtmöglicher Werktreue aus der Sicht Franks, mal mit der Weisheit eines Greises, mal mit dem Spott eines gerade noch einmal davongekommenen Erwachsenen. Und er zieht in Sachen Humor alle Register von gnadenlos bis bitter, manches grenzt an Gotteslästerung, und dann wird der Film sogar heiter. Jedoch weiß man nie so genau, ob man weinen oder lachen soll. Manchmal erfährt man wohl beides zugleich…