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Lara

Drama/Komödie, Deutschland 2018, 98 min

Heute ist Laras Geburtstag. Der 60., wohlgemerkt. Doch sie beginnt ihn allein, nur ein Klingeln durchbricht die Selbstmordgedanken. Sie soll Zeugin bei einer Hausdurchsuchung sein. Ihren Sohn, der am Abend bei einem Konzert seine eigenen Kompositionen vorstellt, erreicht sie nicht. Sie selbst träumte eins davon, eine gefeierte Pianistin zu sein. Sohn Viktor hat sie zum Erfolg getriezt. Die Familienverhältnisse: gelinde gesagt zerrüttet. Ob sie beim Konzert erwünscht ist, das weiß sie nicht. Trotzdem macht sich Lara auf den Weg.
Sieben Jahre nach seinem preisgekrönten Debütfilm »Oh Boy« legt Regisseur Jan-Ole Gerster seinen zweiten Spielfilm vor - und landet damit einen ähnlich großen Coup. Der slowenische Autor und Filmemacher Blaž Kutin hatte für das Drehbuch schon 2006 Preise eingeheimst, nun wagte sich Gerster an die Verfilmung - und hat keine geringere als Corinna Harfouch für die Hauptrolle gewinnen können. Tom Schilling, der schon in »Oh Boy« an Bord war, mimt den Viktor. Da auch noch der mehrfach ausgezeichnete Kameramann Frank Griebe verpflichtet werden konnte, ist das Team quasi perfekt. Vielleicht zu perfekt? Jeder Blick von Harfouch, jedes nicht ausgesprochene Wort, jede Einstellung sitzt. Der Satz »Gut ist nicht gut genug« bekommt so eine ambivalente Bedeutung, ist es doch Laras Einstellung, die sie von ihrem Sohn trennt - und von ihren eigenen Träumen.
Nadine Faust