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Vielmachglas

Drama/Komödie, Deutschland 2018, 89 min

Endlich darf Jella Haase mal wieder zeigen, dass sie mehr drauf hat als die Rolle der Chantal in der »Fack ju Göhte«-Reihe. Die Chance dazu gibt ihr der bisher unbekannte deutsche Filmemacher Florian Ross. Dieser feiert mit »Vielmachglas« sein Spielfilmdebüt als Regisseur. Vorher konnte er sein Handwerk schon mit Kurzfilmen und als Kameramann einer Making-Of-Dokumentation zu »Der Nanny« erproben.
»Vielmachglas« erzählt die Geschichte der 20-jährigen Marleen (Jella Haase), welche bisher nicht viel aus ihrem Leben gemacht hat. Ihre Eltern sind natürlich besorgt und ihr Bruder Erik (Matthias Schweighöfer), der schon so viel erlebt hat, schenkt seiner kleinen Schwester ein Vielmachglas. Er fordert sie auf, endlich aufzustehen und die Welt mit all ihren Abenteuern kennen zu lernen. Nach einem traurigen Vorfall bricht Marleen endlich aus ihrem Trott aus und begibt sich auf einen lebensverändernden Roadtrip. Dabei trifft sie nicht nur die verrückte YouTuberin Zoë (Emma Drogunova) und den charmanten Fotografen Ben (Marc Benjamin), sondern findet vor allem zu sich selbst. Florian Ross’ Debüt nach einem Buch von Finn Christoph Stroeks ist wunderbares Wohlfühlkino. Die Coming-of-Age-Geschichte ist gefüllt mit witzigen Details und Ereignissen, vergisst darüber hinaus aber nie die Gefühle ihrer ungewöhnlichen Helden. Dadurch spricht der Film nicht nur die abenteuerlustigen Zuschauer an, sondern kann auch jene berühren, die das Gefühl kennen, noch nicht angekommen zu sein. Neben dem oft gesehenen Schweighöfer überzeugt hier vor allem die Hauptdarstellerin Jella Haase, die alle ambivalenten Seiten ihrer Heldin gut spielt und das Publikum so in die Geschichte hineinzieht. So ist »Vielmachglas« ein gelungener Film, der mit seiner Geschichte Behagen und Abenteuerlust erzeugt und der perfekte Einstieg für die Jungdarstellerin Jella Haase in die ernsthafte Filmlandschaft.
Doreen