Zwischen den Jahren
Viele Jahre sind vergangen, seitdem Becker (Peter Kurth) das Leben zweier Menschen auslöschte. Damals ging der Einbruch in eine noble Villa folgenschwer schief, so dass die Bewohnerin Dana Dahlmann und ihre kleine Tochter Lilly starben und der Verurteilte für 18 Jahre in den Knast wanderte. Jetzt ist er frei und will ein neues Leben beginnen; die grausame Tat ein für alle mal hinter sich lassen. Doch da hat einer was dagegen: Denn der Mann (Karl Markovics), dessen Familie Becker auf dem Gewissen hat, konnte sich schließlich auch kein neues Leben aufbauen, sondern hat immer noch am Verlust zu knabbern.
Der verurteilte Mörder hingegen hat einen neuen Job, eine Wohnung und sogar eine neue Frau kennen gelernt. Soll er das alles einfach kampflos opfern? Dazu ist Becker nicht bereit. Es kommt zu einer Aussprache der beiden - doch die kann für beide keine echte Erlösung bringen, weder für Schuld noch für Verlust.
»Zwischen den Jahren« ist wahrlich keine leichte Kost. Schwermütig und düster kommt das Werk von Lars Henning daher, der 2015 nach zahlreichen Kurzfilmen mit »Kaltfront« seinen ersten Spielfilm präsentierte. Klassische Rollenverteilungen in Gut und Böse werden aufgebrochen: Der Täter wird zum Opfer, das Opfer zum Täter. Die Beurteilung, wer am Ende was ist, überlässt der Regisseur bewusst den Zuschauern. Keine leichte Entscheidung.
juko
Buch: Lars Henning
Regie: Lars Henning
Darsteller: Peter Kurth, Karl Markovics, Catrin Striebeck, Marko Dyrlich, Gotthard Lange, Catrin Striebeck, Piet Fuchs, Leonardo Nigro, Markus Haase, Christian Skibinski
Kamera: Carol Burandt von Kameke
Produktion: Radical Movies Production, WDR, Arte, Volker Hahn, Andrea Hanke, Georg Steinert
Bundesstart: 16.03.2017
Start in Dresden: 16.03.2017
FSK: ab 12 Jahren