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Der junge Karl Marx

Drama/Biographie, Frankreich/Deutschland/Belgien 2017, 118 min

Vier junge Menschen stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte; eine junge Adlige, der Sohn eines Advokaten, eine Baumwollspinnerin sowie ein Fabrikantensohn, deren Zusammentreffen nicht weniger als die Erkenntnis hervorbrachte, dass der Kapitalismus nicht in der Lage ist, die gesellschaftlichen Widersprüche zu lösen. Jenny von Westphalen, Karl Marx, Mary Burns und Friedrich Engels werden die Welt grundlegend verändern. Die Männer mehr als die Frauen, das liegt auf der Hand, doch Regisseur Raoul Peck entführt uns mit voller Absicht in die Sturm & Drang - Jahre der beiden deutschen Denker und damit auch in die Zeit ihrer großen Liebe. Die frisch verheirateten Eheleute Jenny (Vicky Krieps) und Karl Marx (August Diehl) ziehen nach dem Verbot der Rheinischen Zeitung, für die Karl als Chefredakteur schreibt, ins Pariser Exil. Neben vielen anderen Geistesgrößen seiner Zeit trifft Marx hier auch Friedrich Engels (Stefan Konarske) wieder, der dem aufblühenden Kapitalismus in der Fabrik seines Vaters in Manchester begegnet war und über dessen Auswirkung auf das Leben der Arbeiter zu schreiben begann. Er gewährt dem Doktor der Philosophie Zugang zur Welt der Großindustriellen, und fortan arbeiten sich die beiden Deutschen ab an den unmenschlichen Verhältnissen, den falschen Philosophen und vor allem an der unersättlichen Gier des Kapitals… Auf Paris folgt Brüssel und später London, die Stationen zeugen von einem rastlosen Leben, dessen vorläufiger Höhepunkt 1948 in der Gründung des Bundes der Kommunisten und der Veröffentlichung eines dazu notwendigen Manifestes liegt. Regisseur Raoul Peck, ehemaliger Kulturminister von Haiti, nahm erfreut zur Kenntnis, dass sein Filmprojekt nach der letzten Wirtschaftskrise überall auf großes Interesse stieß. Wenn auch die Welt noch nicht dort angekommen ist, wo die jungen Protagonisten sie sich träumten, lebt ein Nebensatz Marx' für alle Zeit fort. „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.”
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