Helden wie wir
Der erste Spielfilm des Regisseurs Sebastian Peterson handelt von einer eigenartigen Version vom Ende der DDR. Zum Einsatz kommt eine Geheimwaffe (im Film selbst schamhaft verborgen), die zufällig bei der Lebensrettung des Genossen E. H. entstanden ist und kontraproduktiv den Mauerfall herbeiführt. System- und Symboldemontage als Treppenwitz. Thomas Brussig (Buch und Drehbuch) folgt mit dem Film in groben Zügen seinem ersten Romann und bringt somit, neben Sonnenallee, gleich seine ersten beiden Bücher in die Kinos. Der Wunsch seines Helden Klaus Uhltsch (Daniel Borgwardt/Adrian Heidenreich) ‘richtiger als Richtig’ zu sein, macht ihn zu einem Narren in wahnwitziger Gründlichkeit. Das ist typisch Deutsch, und sorgt durch die zahlreichen Identifikationsmöglichkeiten sofort für Irritationen. Bleibt noch zu erwähnen, dass Volkmar Kleinert mit ‘Wunderlich’ einen, sagenhaft komischen Stasioffizier gibt und Gojko Mitic, als Gast, gewohnt schlecht agieren darf. Tja, und Achim Menzel persönlich einen running gag abliefern darf.
Buch: Thomas Brussig
Regie: Sebastian Peterson
Darsteller: Daniel Borgwardt, Adrian Heidenreich, Xenia Snagowski, Gojko Mitic
Bundesstart: 11.11.1999
Start in Dresden: 09.11.1999