Ein Mann namens Ove

Komödie, Schweden 2016, 117 min

Ein schlecht gelaunter, alter Mann will Schluss machen. Das Leben meint es nicht mehr gut mit Ove (Rolf Lassgård). Seine geliebte Frau ist tot und er musste unfreiwillig in den Vorruhestand. Vom penibel vorbereiteten Suizid im eigenen Heim wird der verbitterte Senior durch den unkorrekten Zuzug neuer Nachbarn abgehalten. Mal eben vor den Zug springen klappt auch nicht. Immer steht da wer mit Zivilcourage und rettet den alten Herrn, obschon böse Zungen fragen, wofür das gut sein soll. Die schärfste Zunge hat er selbst. Das Leben wird mit zunehmendem Alter nicht einfacher und die Sinnfrage ist eine zunehmend knifflige. Aber am Ende gibt es doch immer wieder einen Grund, sich auch am nächsten Tag aus dem Bett zu quälen.
Das Strickmuster ist bekannt. Das Leben eines - höhö - alten Schweden, in diesem speziellen Fall eines ziemlich unlustigen Herrn, verändert sich dramatisch durch neue Begegnungen im eingefahrenen Alltag. Ganz sicher stand Jonas Jonassons Megaseller »Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand« Pate für Fredrik Backmans »Ein Mann namens Ove«. Regisseur Hannes Holm setzt das Buch mit viel Liebe zum Detail als angenehm spröde Wohlfühlkomödie um - und Schwedens Schauspielstar Rolf Lassgård (hierzulande vor allem als Mankells Kommissar Wallander bekannt) gelingt es mit seinem differenzierten Spiel, Kitschfallen souverän auszuweichen.
Grit Dora