Anderswo

Drama, Deutschland 2014, 82 min

Heimatlosigkeit - ein großes und leider auch sehr aktuelles Wort. Neben den Unglücklichen, von Kriegen und Katastrophen vertriebenen, Menschen suchen auch viele aus unserer privilegierten ersten Welt den richtigen Ort. Anzukommen im Leben kann aber auch im übertragenen Sinne schwierig sein. Was sich für viele wie von allein ergibt, sorgt bei anderen für Probleme und wieder andere fliehen vor sich, dem Ort, der Familie. So ergeht es Noa. Vor Jahren gab sie dem Fernweh nach, genoss den frischen Wind anderswo, liebte das Gefühl mit sich selbst fremdzugehen, studierte. Doch nun, acht Jahre später, wird sie 30, lebt in Berlin und ist gerade mit ihrem Freund Jörg zusammen gezogen. Dennoch fühlt sich Noa fremd in ihrem Leben und hat das Gefühl, ihren Platz noch nicht gefunden zu haben. Dazu kommt, dass das Thema ihrer Abschlussarbeit - ein Lexikon der unübersetzbaren Wörter - als unzureichend abgelehnt wird. Sie flieht erneut, diesmal zurück nach Israel, zu Sonne, Familie und Muttersprache. Zurück aber auch zu ihrer Familie, den alten Konflikten und der Langeweile des Alltages.
Die israelische Regisseurin Ester Amrami erzählt in dieser deutsch-israelischen Koproduktion von der Suche einer jungen Frau nach sich selbst. Das Spielfilmdebüt von Ester Amrami hat seit seiner Premiere bei der Berlinale 2014 auf zahlreichen in- und ausländischen Festivals für Aufsehen gesorgt und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Neta Riskin überzeugt in der Hauptrolle der Tragikomödie als aufregendes, neues Gesicht.
ak