Harms

Thriller/Drama, Deutschland 2012, 102 min

Harms ist ein harter Hund und als Profi-Einbrecher mit sechzehn Jahren Berufsverbot belegt, doch jetzt ist er wieder zurück im alten Job. Denn der Mann hat einiges nachzuholen. Und ja; wen sonst, als die alten Komplizen oder die blonde Prostituierte Jasmin würdet ihr denn treffen wollen, wenn ihr nach sechzehn Jahren aus dem Knast entlassen wäret. So viel zur Schablone des resozialisierten Verbrechers. Und gleich noch ein Klischee: Harms-Darsteller ist Heiner Lauterbach. Der hat in den letzten sechzehn Jahren so viele Leinwand- und TV-Dinger gedreht, das reicht für zweimal lebenslänglich. Aber noch nie kam er mit 'nem Leder-Trilby, einem Schnauzer und einer tätowierten Träne unterm Auge aus’m Knast, um ausgerechnet der Bundesbank 100 Millionen Euro abzunehmen. Wenn man einen ehemaligen Vorstandschef der Bundesbank kennt, der seine Beziehungen bis in die gut gesicherten Tresorräume hat, dann braucht es nur noch die richtigen Leute und etwas Glück… So ähnlich gingen auch Regisseur Müllerschön und Hauptdarsteller Lauterbach an die Sache und gründeten die Firma Handschlagfilm. Sie pfiffen auf jegliche Filmförderung und strichen auch für keine halbe Million Euro stehende Finanzierung irgendwelche unbequemen Figuren aus der Story. Dem kommissar-verkitschten deutschen Polizeifilm wollten sie mal die Fresse polieren und zeigen, wie die Gegen-Clique so tickt. Albrecht (Lohner), Menges (Prahl) und Timm (Brambach) halten Harms den Rücken frei, für diese Jungs hat er sechzehn Jahre lang das Wort Loyalität buchstabiert, bei 100 Millionen Euro jedoch finden sich die vier bald im roten Kreis aus Verrat, Gier und Tod wieder.
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