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Das ewige Leben

Drama/Krimi, Österreich/Deutschland 2014, 123 min

Wenn's da a bisserl geholpert hat, die letzten vierzehn Jahr', in der Cinegraphie vom Brenner - Schwamm drüber! Das geht sich eh' net aus. Chronologie ist für Bürokraten. Die einzige Konstante in Brenners Leben - „Jetzt ist schon wieder was passiert!“ - muss wieder mal genügen als Einleitung. Besagtes Ereignis zwingt den Ermittler in seinem U-Boot auf Schleichfahrt erneut zum Auftauchen. Aber interessant, erstmal taucht er mit einem Kopfschuss unter. Das Leben dauert halt nicht ewig, gerad auch nicht mit diesem Schädelweh! In Graz, dem Ort seiner wilden Jugend, soll der Brenner also Schluss machen. Am Anfang erbt er noch ein verfallenes Haus, eine hungrige Katze und eine leere Walther PPK, dann begibt er sich auf die Suche nach etwas Geld. Die Pistole, nachdem er sie seinem alten Jugendfreund, dem Köck (habe die Ehre, der Herr Düringer), zum Trödel geboten hat, wird hernach besagtes Kopfweh beenden. Passt schon… Jedoch nicht ohne ein kurzzeitiges Gefühl von Freiheit. Auf einer hellblauen Puch. Schlängelfahrt quasi. Später aber, also viel später, nach Strafzettel, Schädelweh und Rettung, braucht es einen längeren Anlauf, um sich ins Leben zurück zu mäandern. Koma-Patient Brenner beantragt Polizeischutz. Und gleich wieder nicht. Weil Geistesblitz. Er hat den Chef der Grazer Polizei, den Aschenbrenner (eh' fesch, der Moretti) in Verdacht, das Loch in seinen Kopf gemacht zu haben. Blöd halt, dass gerad’ dessen Gattin (ergebenst, Frau von Waldstätten) den Brenner therapeutisch behandelt. Und nicht nur den. Und nicht nur das. Wolf Haas, der seinen Brenner als Menschen selber gar nicht so sehr mag, erfand die Figur mehr so aus Schmäh. Ist eh' klar. Trotzige Reaktion auf den starrsinnigen Literaturbetrieb. Dem Leser mit dem Oasch ins G’sicht zu fahr’n, ganz ohne Umschweife, erklärte Absicht quasi. Super. Diese Arschtritte hallen seit dem Jahr 2000 auch auf unseren Kinoleinwänden höchst erfolgreich nach und versprechen heuer, inmitten unserer gesellschaftlich gerad’ etwas garstigen Zeit, wieder einen überaus vergnüglichen Kinobesuch. Heiter, humanistisch und ehrlich. Aber hör zu, Ehrlichkeit bringt dich um. Ausgerechnet der Brenner, der Köck und Polizeichef Aschenbrenner hatten, als sie jung waren, einen Banküberfall durchgezogen. Der begann mit eben jener Walther PPK und endete womit? Eben.
alpa kino