Lola auf der Erbse

Kinderfilm, Deutschland 2014, 90 min

Man sollte meinen, Lola hat es gut. Mit ihrer tollen Mutter Loretta (Christiane Paul) lebt sie auf dem ollen kunterbunten Kahn „Erbse“. (Hausboot ist ein viel zu spießiges Wort für das Domizil der beiden.) Doch mit elf will man nicht die Außenseiterin der Klasse sein. Lola kriegt ständig Ärger, und das nicht nur wegen ihrer erfreulich unkonventionellen Mutter. Vor zwei Jahren ist Lolas Vater verschwunden, das hat sie nicht verwunden. Lola kapselt sich ab und reagiert schlagkräftig auf die Hänseleien ihrer Mitschüler. Dann holt Mutter auch noch einen Freund ins Boot. Kurt (Tobias Oertel) ist leider nett und hat den Traumberuf aller Mädchen. Ein Tierarzt! Lola stellt sich trotzdem quer. Sie entwickelt enormen kreativen Ehrgeiz, um die beiden auseinander zu bringen. Aber gegen die Liebe ist halt kein Kraut gewachsen. Zum Glück gibt es den alten Kapitän Solmsen (Olaf Krätke), der Lola immer zuhört. Dann kommt Rebi in ihre Klasse. Ein „Neuer“ und Außenseiter wie Lola. Die beiden verstehen sich trotz einiger Seltsamkeiten in Rebins Familie. Als seine Mutter schwer erkrankt, findet Lola heraus, welches Geheimnis ihren Freund quält.
Thomas Heinemann erzählt eher märchenhaft als authentisch vom Abenteuer Kindheit. Armut, Illegalität und Scheidung finden statt, lösen sich aber schnell in Wohlgefallen auf. Es darf ja auch mal alles gut ausgehen. Lola (Tabea Hanstein) ist eine irre sympathische Protagonistin und mindestens so dickköpfig wie Pippi Langstrumpf. Regisseur Thomas Heinemann gelingt es, jeglichen erwachsen belehrenden Tonfall zu vermeiden. Schöne kunterbunte Welt!
Grit Dora