John Rabe

Vorwort der Produzenten: „Dieses Bild hat uns sofort fasziniert: Ein deutscher Kaufmann in China und NSDAP-Mitglied spannt 1937 in seinem Garten eine überdimensionierte Hakenkreuzfahne auf, um hilflosen Zivilisten darunter Schutz vor japanischen Fliegerbomben zu gewähren. Die Fahne, das Symbol der Vernichtung schlechthin, eingesetzt als Mittel zur Rettung Unschuldiger - diese Geschichte musste erzählt werden.“
Nanking 1937: Der Hamburger Kaufmann John Rabe (Ulrich Tukur) lebt seit knapp 30 Jahren mit seiner Frau Dora (Dagmar Manzel) in der chinesischen Hauptstadt und leitet die hiesige Siemens-Niederlassung. Der Gedanke, die Firmenleitung an seinen Nachfolger (Mathias Herrmann) zu übergeben und nach Berlin zurückzukehren, fällt ihm schwer - das Land ist ihm ans Herz gewachsen, und hier ist er ein Mann mit Einfluss. Während seines Abschiedsballs wird Nanking von Fliegern der japanischen Armee bombardiert, die kurz zuvor bereits Shanghai eingenommen haben. In der Stadt bricht Panik aus und Rabe öffnet die Tore des Firmengeländes, um die schutzsuchenden Familien seiner Arbeiter in Sicherheit zu bringen.
Am nächsten Morgen beraten die in der Stadt verbliebenen Ausländer, was sie angesichts der Bedrohung tun können. Der deutsch-jüdische Diplomat Dr. Rosen (Daniel Brühl) berichtet von einer Sicherheitszone, die in Shanghai für Zivilisten eingerichtet wurde. Schließlich wird John Rabe - der als Deutscher ja gewissermaßen „Verbündeter“ der Japaner ist - als Vorsitzender einer Internationalen Sicherheitszone von Nanking vorgeschlagen. Obwohl die kaiserliche japanische Armee mit ungeahnter Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vorgeht, gelingt es Rabe und seinen Mitstreitern mit Mut und Geschick, den Japanern zunächst eine Sicherheitszone abzutrotzen. Doch mit nicht endenden Militärübergriffen und einer katastrophalen Versorgungssituation beginnt für Rabe bald ein Wettlauf gegen die Zeit…
Oscar-Preisträger Florian Gallenberger (»Schatten der Zeit«) erzählt die bewegende und hierzulande wohl kaum bekannte Geschichte der selbstlosen Rettung von über 200.000 chinesischen Zivilisten durch den deutschen John Rabe. Basierend auf den Tagebüchern des „Schindlers von China“ (New York Times), entstand ein international besetzter Film über einen unfreiwilligen Helden, dessen außergewöhnliche Zivilcourage in den vergangenen Jahrzehnten schlicht weg in Vergessenheit geriet.