Montag, 18.August 20:00 Filmtheater Schauburg Gäste

Dresden-PREMIERE in Anwesenheit des Regisseurs Elmar Imanov, des Hauptdarstellers Lenn Kudrjawizki sowie der Produzentin Eva Blondiau

TRAILER

Der Kuss des Grashüpfers

Drama, Deutschland/Luxemburg/Italien 2024, 129 min

Einen der surrealistischsten Filme der Berlinale fand das Publikum im Forum-Programm. Dort lief der zweite Spielfilm von Elmar Imanov: »Der Kuss des Grashüpfers«. Der zweistündige Film erzählt vom Leben des Schriftstellers Bernard (Lenn Kudrjawizki), der auf den ersten Blick ein geordnetes, strukturiertes Leben führt. In seiner Wohnung ist alles kalt und geometrisch. Die einzige Wärme bringt das Schaf Fiete in sein Leben. Auch die meisten anderen Aktivitäten wie die Treffen mit seinem Vater Carlos (Michael Hanemann) und seiner Freundin Agata (Sophie Mousel) sowie die Arbeit folgen immer dem gleichen Trott. Doch ein schwarzes Loch, das sich in seiner Wohnung auftut, führt ihn in sein Unterbewusstsein und beschert ihm unverhoffte Begegnungen. Der düstere Spielfilm erzählt in einem sachlich kantigen Stil mit teils hölzern intonierten Worten von einem Leben in Schmerz, ohne dass der Schmerz herausbrechen kann. Der Regisseur verarbeitet hier den Verlust des eigenen Vaters. So sind die filmischen Bilder geprägt von Düsternis und Trauer, doch darüber hinaus beschwört der Regisseur eine ganze Palette surrealer Elemente herauf. Dabei wird den Zuschauer:innen nichts erklärt, sondern der Filmemacher setzt darauf, dass durch die Kenntnis der surrealen Erzählelemente die Figuren (u.a. der titelgebende Grashüpfer), ihr Streben und ihre zwischen“menschlichen“ Verhältnisse im Kopf des Publikums kontextualisiert werden.
Der Film »Der Kuss des Grashüpfers« von Imanov (zuvor: »End of Season«) ist ein schwierig zu durchdringendes Werk, das aber mit seiner Stimmung, der Location und Symbolik ein Novum in der deutschen Filmlandschaft darstellt.
Doreen