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Vier Mütter für Edward

Komödie/Drama, Irland 2024, 89 min

Edward (James McArdle) ist Schriftsteller und arbeitet am liebsten von zu Hause aus. Im Grunde sehr praktisch, denn Edward ist alleinerziehend, ähm… oops, alleinpflegend und ein Bild von einem liebenden Sohn. Seine Mutter Alma (Fionnula Flanagan), seit einem Schlaganfall diktitert sie all ihre Bedürfnisse via Tablet und Sprachausgabe, käme zwar kaum einen halben Tag ohne seine Hilfe zurecht, andererseits findet sie ihren Sohn und dessen uneigennütziges Leben eigenartig. Edward tut sich aber auch schwer, Zeit für sich freizuschaufeln. Sein Verlag würde ihn gern auf Lesereise schicken, um richtig durchzustarten. Alma dafür in Pflege zu geben, erklärt Edward, sei völlig undenk- und undankbar. Seine besten Freunde nutzen diesen liebenswerten Charakterzug kurzerhand aus, parken ihre Mütter heimlich in Edwards Haus und verduften übers Wochenende zur Pride-Parade nach Gran Canaria. Edward leidet also plötzlich unter chronischer Mutterschaft. Die reservierte Maude (Stella McCusker), die ätzende Jean (Dearbhla Molloy) und die freigeistige Rosie (Paddy Glynn) bräuchten allein wohl schon ein Wochenende, um miteinander klarzukommen. Neben all den niedlichen, handelsüblichen und erwartbaren Zusammenstößen in der Golden-Girls-WG offenbart das Drehbuch auch eine Fülle grundehrlicher irischer Tugenden. Hier ein wenig exzentrisch, dort überaus katholisch und niemals zu sehr in Altersstarrsinn abdriftend, halten die vier Damen den jungen Mann ordentlich auf Trab. Bis ihnen allmählich klar wird, das geht nicht so weiter, der mitunter unterwürfig artige Edward könnte ein, zwei gut gemeinte, mütterliche Ratschläge dringend gebrauchen.
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