Anam

Drama, Deutschland 2001, 86 min

Die traditionsbewusste türkische Putzfrau Anam lebt in Hamburg, trägt brav ihr Kopftuch, ist fleißig und versteht sich gut mit ihren deutschen und afrikanischen Kolleginnen. Das Leben könnte so schön sein, wenn es nicht Probleme in der Familie gäbe. Sie muss erfahren, dass ihr Mann sie betrügt und ihr Sohn ein Junkie ist und Probleme mit einem Drogendealer hat. Unterstützt von ihren liebenswert schrägen Freundinnen aus der Putzkolonne setzt sie alles daran, ihren Sohn aus der Drogenszene herauszubekommen. Dass sie dabei ihren Mann und das Kopftuch einbüßt, ist eigentlich kein großer Verlust. Das sehr locker und realitätsnah daherkommende Regiedebüt von Buket Alakus, die gewiss zahlreiche persönliche Erfahrungen in ihren Film einbrachte, wird in verschiedenen Ankündigungen als Komödie beworben. Dies ist es nun wahrhaftig nicht. Es gibt zwar ausreichend zu lachen im Film, doch er nimmt seine Thematik durchaus ernst und hat folglich auch die entsprechenden dramatischen Konflikte parat. Man merkt dem Film an, dass er von denselben Produzenten wie »Kurz und schmerzlos« hergestellt wurde, ehrlich, ungeschönt, realistisch.

Buch: Buket Alakus

Regie: Buket Alakus

Darsteller: Nursel Köse, Saskia Vester, Audrey Motaung, Leonard Lansink, Patrycia Ziolkowska, Navid Akhavan

Kamera: Marcus Lambrecht

Musik: Mehmet Ergin

Produktion: Wüste Film, ZDF, arte

Bundesstart: 25.04.2002

Start in Dresden: 25.04.2002

FSK: ab 12 Jahren