Mortal Transfer

Thriller, Frankreich/Deutschland 2000, 122 min

Was soll man nur machen, wenn einen als Psychiater die Neurosen der Klienten so langweilen, dass man während der Therapiesitzungen kurzerhand in die eigene Traumwelt abgleitet und nur noch mit einem stereotypen und wohltrainierten ‘achja’ antwortet? Nun, eigentlich nichts, die Welt ist ja in Ordnung. Aber was macht man, wenn nach einer solchen Sitzung der Wecker klingelt und eine wirklich erwürgte Leiche auf der Chouch liegengeblieben ist und die nächste Patientin schon in der Tür steht? Der französische Kultregisseur Jean-Jacques Beineix hat mit Jean-Hugues Anglade, Héléne de Fougerolles und Valentina Sauca ein hochkarätiges Ensemble zusammengestellt, um Antwort auf solche Fragen zu geben. Dabei lässt er keine tückische Wendung und kaum eine der peinlichen Überraschungen aus, die die menschliche Seele so auf Lager hat. Seine schwarze Komödie benutzt die stickige Langeweile einer Analytiker-Praxis zu Begegnungen mit sexbesessenen Friedhofsbesuchern, durchgeknallten Kleptomanen, kopflosen Giraffen, dem Weihnachtsmann, willigen Gummipuppen und schlichtweg ungesunder Liebe genauso wie einen verloren gegangenen Sack Geld, um dem Publikum einen intellektuell vergnüglichen Abend zu bereiten. Anschließend sollte man viel Musse einplanen, zu diskutieren, wer was wirklich war.