Kinder
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Kai aus der Kiste

Kinderfilm, DDR 1988, 93 min

Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Wolf Durian aus dem Jahr 1926. Kai ist ein frecher, aufgeweckter Lausbub, dem es gelingt, sich trotz der damaligen Wirtschaftskrise sozial hochzuarbeiten. In der DDR-Verfilmung wird Durians Erzählung jedoch aus ideologischen Gründen verändert - insbesondere in Hinblick auf Kais sozialen Aufstieg, der ihm hier verwehrt bleibt.
Dadurch ergeben sich vor allem im Finale deutliche Unterschiede zwischen Buch und Film: Während Durian eine klassische „American Dream“-Geschichte erzählt, in der ein cleverer Junge mit Hilfe eines amerikanischen „Zigarettenkönigs“ vom Straßenjungen zum Millionär aufsteigt, zeichnet die Verfilmung ein ganz anderes Bild. Der scheinbar großzügige „Kaugummi-König“ entpuppt sich als Betrüger, der nie vorhatte, den versprochenen Preis - eine Anstellung als „Reklamekönig von Deutschland“ - wirklich zu vergeben. Statt eines triumphierenden Helden bleibt Kai am Ende als Opfer zurück, ohne eine Chance, sich gegen die Ungerechtigkeit zu wehren.
Die Uraufführung des auf ORWO-Color in den DEFA-Filmstudios hergestellten Films fand auf dem VIII. Pioniertreffen im August 1988 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) statt. Die Erstausstrahlung erfolgte am 4. Februar 1989 im 1. Programm des Fernsehens der DDR.