Was uns hält

Neapel in den 1980er Jahren. Es beginnt mit einer Beichte. Als Aldo (Luigi Lo Cascio) seiner Frau Vanda (Alba Rohrwacher) eröffnet, dass er eine Geliebte hat, wirft sie ihn aus der gemeinsamen Wohnung. Wirklich trennen will sie sich nicht, erwartet vielmehr über viele Jahre hin, dass er zu ihr zurückkehrt. Ein schier ewiges emotionales Tauziehen zwischen dem Paar beginnt. Zu einer klaren Entscheidung aber kommt es nie. Die gemeinsamen Kinder sind dem Beziehungsdrama ihrer Eltern schutzlos ausgeliefert, den unbewältigten Gefühlen und Ängsten, der Selbstsucht der Erwachsenen. Regisseur Daniele Luchetti erzählt nach Domenico Starnones Roman „Auf immer verbunden“ die Geschichte einer dysfunktionalen Familie in einem Zeitraum von über 30 Jahren. Realistisch, dramaturgisch gut gebaut und packend.
Grit Dora