Ein Mann namens Otto
Das Leben meint es nicht mehr gut mit Otto (Tom Hanks). Seit seine geliebte Frau tot ist („Sie war Farbe. All seine Farbe.“), lebt er isoliert und verschreckt die wenigen Menschen, denen er begegnet, mit Gehässigkeiten, Rechenhaftigkeit und boshafter Kleingeisterei. Seine Restenergie steckt in Suizidgedanken fest. Unter dem Einfluss der neuen Nachbarn Marisol (Mariana Treviño) und Tommy (Manuel Garcia-Rulfo) wird er gezwungen, sich seiner Einsamkeit zu stellen. Deren bezwingende und hartnäckige Herzlichkeit macht das Unwahrscheinliche möglich: Otto taut auf. Ganz langsam. Zwei Schritte vor, einer zurück, weil es sich für ihn so fremd anfühlt. Diese unzeitgemäß entschleunigte Rückkehr ins Leben entwickelt dank Tom Hanks eine großartige Sogwirkung. Wie er seine nach unten weisenden Mundwinkel mühsam in die Höhe zwingt, wie er sich ungläubig beim Lächeln überrascht, wie er seinen in Trauerfalten gelegten Körper wieder glättet, das ist große Schauspielkunst.
»Ein Mann namens Ove« (2016) mit Rolf Lassgård in der Hauptrolle war schon eine zu Herzen gehende Verfilmung des Bestsellers von Fredrik Backman. Doch das Remake mit dem großen Hanks ist noch ein paar Umdrehungen reicher.
Grit Dora
Buch: David Magee nach einem Roman von Fredrik Backman
Regie: Marc Forster
Darsteller: Tom Hanks, Manuel Garcia-Rulfo, Rachel Keller, Cameron Britton, Mike Birbiglia, Elle Chapman, Mariana Treviño, Kelly Lamor Wilson, Kailey Hyman, Spenser Granese, Josefine Lindegaard
Kamera: Matthias Koenigswieser
Musik: Thomas Newman
Produktion: 2DUX², Playtone, Sony Pictures Entertainment, Neda Backman, Marc Forster, Gary Goetzman, Tom Hanks, Tor Jonasson, Tim King, David Magee, Michael Porseryd, Louise Rosner, Steve Shareshian, Fredrik Wikström, Rita Wilson, Renée Wolfe
Bundesstart: 02.02.2023
Start in Dresden: 02.02.2023
FSK: ab 12 Jahren