
Der 1900 in Dresden geborene Robert Siodmak ist einer der maßgeblichen Filmregisseure des 20. Jahrhunderts, seine Arbeiten spannen einen Bogen vom Berlin der späten Weimarer Republik bis ins Deutschland der späten 60er Jahre. Dennoch ist er in seiner Heimatstadt kaum bekannt, viele seiner inzwischen als Klassiker in die Filmgeschichte eingegangenen Werke sind hier noch nie oder seit Jahrzehnten nicht im Kino zu sehen gewesen. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil er eine der bewegtesten Künstlerbiografien des 20. Jahrhunderts aufweist, an der sich exemplarisch das Schicksal jüdischer Künstler in Deutschland und die Unwägbarkeiten eines Lebens im Exil zeigen. Die Wegmarken seines Lebenslaufes reichen von der Jugend in einer aus Polen stammenden jüdischen Kaufmannsfamilie im Sächsischen Königreich und das Berlin der 30er Jahre über das Exil während der Nazizeit in Frankreich und Amerika, wo er einige der wichtigsten Werke der Filmgeschichte schuf, bis zu einer erneuten Vertreibung in der McCarthy-Ära und der Rückkehr nach Europa, wo er das Kino im Nachkriegsdeutschland maßgeblich prägte. Aber obwohl Filme wie »Menschen am Sonntag« (1930), »Rächer der Unterwelt« (1946) oder »Nachts, wenn der Teufel kam« (1957) auch heute vielen Menschen ein Begriff sind, kennt kaum jemand den Namen ihres Schöpfers oder weiß, dass es sich bei Robert Siodmak um einen gebürtigen Dresdner handelt. Die Filmgalerie Phase IV und das Thalia Kino Dresden widmen sich diesem unbekannten großen Sohn der Stadt, und präsentieren in einer Retrospektive vom 24. November bis 2. Dezember sechs der berühmtesten Filme Robert Siodmaks.
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