Krieg abseits der Front

Filmreihe der Konrad Adenauer StiftungIn Deutschland hat ein Großteil der Bevölkerung selbst keine Kriegserfahrungen mehr sammeln müssen. Unsere Vorstellungen beziehen wir stattdessen häufig aus Filmen, darunter Klassiker wie IM WESTEN NICHTS NEUES, APOCALYPSE NOW oder DER SOLDAT JAMES RYAN. Diese Werke zeigen die Grauen des Krieges aus unmittelbarer Nähe und setzen durch die Visualisierung des verursachten Leides auch ein filmisches Denkmal gegen das Vergessen. Zugleich resultiert aus Deutschlands historischer Verantwortung und den Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eine besondere Sensibilität gegenüber der eigenen Beteiligung an militärischen Konflikten. Allerdings haben die aktuellen Entwicklungen in den letzten Jahren ein spürbares Umdenken bewirkt. Mit der Forderung: „Deutschland muss kriegstüchtig werden“ sorgte Verteidigungsminister Boris Pistorius 2023 für einen rhetorischen Wandel in der politischen Debatte und machte deutlich, worauf sich sowohl die Bundeswehr als auch die Gesellschaft in den kommenden Jahren einzustellen habe. Der Appell zielt darauf ab, die Wehrhaftigkeit der deutschen Gesellschaft zu stärken – durch Aufklärung, durch Vorbereitung und durch die Förderung gesellschaftlicher Resilienz. Denn während Soldatinnen und Soldaten die unmittelbaren Konsequenzen eines Krieges tragen, stellt sich die Frage: Was bedeutet Krieg für den Rest der Bevölkerung?In diesem Zusammenhang beleuchtet die Filmreihe, wie Kriege neben dem Frontgeschehen auch das zivile Leben beeinflussen. Welche Perspektiven werden eingenommen, welche Erfahrungen und Traumata sichtbar gemacht? Jene Fragen und Auswirkungen stehen im Mittelpunkt der gezeigten Filme. Die behandelten Geschichten spielen zum Teil abseits der Schützengräben, zeigen aber nicht weniger eindrücklich, wie tiefgreifend Krieg in das Leben der Menschen eingreift. Auf diese Weise möchten wir neue Perspektiven auf das Thema „Krieg abseits der Front“ eröffnen und zum Nachdenken anregen.