22. September 2015

Mein Leben ist ein Fest, ein kurzes, intensives Fest

Dreharbeiten zu Kinofilm über Paula Modersohn-Becker begonnen
Mein Leben ist ein Fest, ein kurzes, intensives Fest
Unter der Regie von Christian Schwochow (»Bornholmer Strasse«) haben am 15. September die Dreharbeiten zu dem Kinofilm »Paula« in Köln begonnen. Sie hat den deutschen Expressionismus geprägt wie kaum eine andere – Paula Modersohn-Becker. Mit »Paula« verfilmt Christian Schwochow nun die faszinierende Geschichte dieser hochbegabten Künstlerin und radikal modernen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Paula Modersohn-Becker lebte gegen alle Widerstände und mit unbändiger Kraft ihre Vision von künstlerischer Selbstverwirklichung und ihre romantische Vorstellung von Ehe und Liebe. »Paula« ist eine große, leidenschaftliche Liebesgeschichte, zudem eine sehr aktuelle, denn die Konflikte, an denen die Liebenden zu scheitern drohen, beschäftigen uns heute – ein Jahrhundert später – immer noch. Als Paula Modersohn-Becker steht Carla Juri (»Feuchtgebiete«) vor der Kamera, Albrecht Schuch spielt ihren Ehemann Otto Modersohn, Roxane Duran ihre engste Freundin Clara Rilke-Westhoff und Joel Basman ist der Dichter Rainer Maria Rilke. Das Drehbuch von »Paula« stammt von Stefan Kolditz und Stephan Suschke. Für die Kamera verantwortlich zeichnet Frank Lamm und für die Ausstattung Tim Pannen. Das Kostüm entwirft Frauke Firl und das Maskenbild Astrid Weber. Die Dreharbeiten von »Paula« finden bis Anfang November in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen statt. Geplanter Kinostart ist im Herbst / Winter 2016. Auf dem Foto sind zu sehen (v.l.n.r) Christoph Friedel (Pandora Film), Barbara Buhl (WDR), Albrecht Schuch, Carla Juri, Christian Schwochow (Regisseur), Roxane Duran, Claudia Steffen (Pandora Film), Petra Müller (Film- und Medienstiftung NRW) (Foto: Marion Koell. © Pandora Film). „Ich weiß, ich werde nicht sehr lange leben. Aber ist das denn traurig? Ist ein Fest schöner, weil es länger ist? Und mein Leben ist ein Fest, ein kurzes, intensives Fest… Und wenn nun die Liebe mir noch blüht, vordem ich scheide, und wenn ich drei gute Bilder gemalt habe, dann will ich gern scheiden mit Blumen in den Händen und im Haar.“ Diesen Gedanken schrieb sie 1900 in ihr Tagebuch und starb sieben Jahre später mit gerade einmal 31 Jahren. Paula Modersohn-Becker hinterließ mehr als 750 Gemälde und 1.000 Zeichnungen und beeinflusste die Kunst der Moderne wie wenige andere. Und dennoch geht der Reiz, den sie heute auf uns ausübt, von etwas anderem aus. Über viele Jahre kämpft sie mit ihrem Mann Otto für eine Beziehung, in der sie ihr Glück als Eltern finden und sich gemeinsam künstlerisch weiterentwickeln.