DeAD

Drama, Deutschland 2012, 103 min

Als Patrick seine tote Mutter findet, bricht eine Welt für ihn zusammen. Für gewöhnlich mimt er zwar auf jungen Wilden, doch angesichts der von der Zimmerdecke hängenden Selbstmörderin wird er zum heulenden Elend. Erst nach viel Tränen und noch mehr Zigaretten macht er sich mit seinem Freund Elmer auf den Weg zu seinem vermeintlichen „Erzeuger“. Der erfolgreiche und kulturbeflissene Internatsleiter Reimund fällt aus allen Wolken, als plötzlich ein erwachsener Sohn vor ihm steht. Quasi als besondere Überraschung zu seinem sechzigsten Geburtstag, den er just in diesem Moment mit Ehefrau und Teenie-Tochter feiert. Während er anfänglich noch ganz angetan von seinem unerwarteten Sprössling ist, wächst bei seiner Ehefrau das Misstrauen gegenüber den ungebetenen Gästen und dies völlig zu recht. Je länger der Nachmittag dauert, desto mehr steigert sich taktlose Anmache zu offener Gewalt. Sven Halfars Debütfilm ist ein Psychodrama von außergewöhnlicher Drastik, in dessen Zentrum die Tragödie einer Familie und ihrer ausgeschlossenen Mitglieder steht. Er liefert einen Blick hinter die Kulissen bürgerlicher Scheinwelten, in denen mörderische Aggressionen einen idealen Nährboden haben.