Der Rat der Götter
In dem innovativen Film, der geschickt Dokumentaraufnahmen in die Spielhandlung einbaut, rekonstruiert der DEFA-Mitbegründer Kurt Maetzig auf Grundlage von Akten aus den Nürnberger Prozessen die Beteiligung der deutschen Chemieindustrie an der NS-Rüstungswirtschaft: Im Mittelpunkt steht der Aufsichtsrat der IG Farben, der Hitler finanziell unterstützt. Nach der Machtübertragung nimmt die Produktion in den Chemiewerken aufgrund der Herstellung von Raketentreibstoffen, Sprengstoffen und Giftgasen sprunghaft zu. Der unbedarfte Chemiker Scholz wird zunehmend in diese Machenschaften verstrickt und trägt mit seinen Forschungen zum Rüstungserfolg bei. Erst eine Explosionskatastrophe im Ludwigshafener Chemiewerk bringt den Mitläufer dazu, die trotz Verbots in der Nachkriegszeit fortgesetzte Sprengstoffherstellung öffentlich zu brandmarken.
Ideologisch bleibt der Film voll auf Linie: Der Rat der Götter wirkt stellenweise wie ein filmischer Kommentar zur offiziellen Lesart des Faschismus. Dementsprechend urteilte das Lexikon des internationalen Films: „Handwerklich beachtliches Polit-Drama der DEFA, das im Finale zu einer Apotheose der Friedensbewegung à la Moskau wird.“
Buch: Friedrich Wolf, Philipp Gecht
Regie: Kurt Maetzig
Darsteller: Paul Bildt, Fritz Tillmann, Willy A. Kleinau, Hans-Georg Rudolph, Inge Keller, Albert Garbe, Helmuth Hinzelmann
Kamera: Friedl Behn-Grund
Musik: Hanns Eisler, Erwin Lehn
Bundesstart:
Start in Dresden: