Le passé - Das Vergangene

Drama, Frankreich 2013, 125 min

Die Ankunftshalle eines Flughafens. Sie wartet, er kommt an. Noch sind sie durch eine dicke Glasscheibe getrennt, trotzdem der Versuch eines ersten Gesprächs mit nicht hörbaren Worten, Gesten, Blicken. Sie sind sich nah und doch getrennt. Mit dieser eindrücklichen und symbolträchtigen Szene beginnt der neue Film von Asghar Farhadi, der seit »Nader und Simin« zu recht im Olymp des internationalen Autorenkinos angekommen ist. In »Le passé - Das Vergangene« erzählt er die Geschichte des Iraners Ahmad, der nach vier Jahren zurück nach Paris kommt, weil ihn seine Noch-Ehefrau Marie gebeten hat, die Scheidung zu vollziehen. Sie hat inzwischen einen anderen Mann kennen gelernt, der mit seinem kleinen Sohn bereits in das Haus von Marie und ihren beiden Töchtern eingezogen ist. Doch als Ahmad ankommt, spürt er schnell, dass die Beziehung zwischen Marie und ihrer älteren Tochter Lucie mehr als angespannt ist und versucht zu verstehen und zu vermitteln. Dabei wird er auch immer wieder mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.
Das hochkomplexe Familien-Drama gehörte bei den Filmfestspielen in Cannes 2013 zu den absoluten Höhepunkten. Dafür sorgten neben der raffinierten Dramaturgie vor allem die bemerkenswerten Schauspieler, die der konfliktgeladenen Geschichte jederzeit emotionale Wahrhaftigkeit verleihen - Bérénice Bejo (»The Artist«) wurde hochverdient als beste Darstellerin ausgezeichnet.
PK Ost, 17. Französische Filmtage 2013