Where’s the beer and when do we get paid?

Dokumentation/Musikfilm, Deutschland 2012, 90 min

Ein tragikomischer Musikerfilm über eine internationale Legende in einem kleinen bayrischen Dorf. Dort lebte Jimmy Carl Black, der legendäre Schlagzeuger von Frank Zappas „Mothers of Invention“, seit 1997. „The Indian of the Group“ konnte kaum Deutsch und tourte vom Höpflinger Bahnhof aus als Schlagzeuger und Sänger durch Europa und signierte seit vierzig Jahren immer wieder die gleichen alten Zappa-Platten.
Dabei erscheint Bayern mit seinen Lederhosen, seiner Blasmusik und Tradition nicht zwingend als der passende Ort für einen Zappa-Musiker, Ex-Hippie und Indianer aus El Paso. Sigrun Köhler und Wiltrud Baier, die mit ihrem ersten Kinodokumentarfilm über die kleinste Bank Deutschlands »Schotter wie Heu« 2002 für Furore sorgten, gehen dieser und zahlreichen anderen nicht unspannenden Fragen nach. Entstanden ist dabei ein internationaler Heimatfilm über Sex, Drugs, Rock’n'Roll und keine Rente.
Jimmy Carl Black hatte einiges Pech im Leben. Als die Sache mit dem Reichtum so langsam anfing, löste Zappa die Band nach fünf gemeinsamen Jahren telefonisch auf. Er lies nicht locker und gründete weitere Bands, aber ohne finanziellen Erfolg, es gelang ihm nicht, seine Familie mit mittlerweile 5 Kindern zu ernähren. Mit langen Haaren kehrte er in seine texanische Heimat zurück und arbeitete in einer Donutsfabrik, bis er das Leben im kleinbürgerlichen Vorort von El Paso nicht mehr aushielt und Frau und Kinder verließ. Es folgten Jahre mit Arthur Brown, dem „God of Hellfire“, mit dem er ein Maler-Unternehmen in Austin, Texas betrieb. 1997 bei einem Konzert in Traunstein lernte er die 20 Jahre jüngere Moni kennen und zog nach Deutschland.
Die letzten zwei Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod im Jahr 2008 haben die Filmemacherinnen Jimmy Carl Black im bayrischen Höpfling und bei seinen Auftritten mit der Kamera begleitet. Black, der seine Krebserkrankung mit polterndem Humor überspielte, begab sich auf eine große Amerikatournee, die ihn noch einmal in seine Heimatstadt El Paso führte. Insgesamt begleitete das Projekt die Filmemacherinnen 6 Jahre lang. „Wir haben uns gefragt, wie das ist, mit dem Ruhm und Reichtum, und mit der Arbeit im Alter. Und was blüht uns, wenn wir einmal 70 sind. Werden wir immer noch Filme machen können/wollen? Werden wir wie Jimmy trommeln bis zum Schluss?“
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Buch: Wiltrud Baier, Sigrun Köhler

Regie: Sigrun Köhler

Darsteller: Jimmy Carl Black

Kamera: Wiltrud Baier, Knut Schmitz, Bernadette Paasen

Produktion: Böller und Brot, Indi Film, ZDF, 3sat

Bundesstart: 29.08.2013

Start in Dresden: 03.10.2013

FSK: o.A.