Der Medicus

Historienfilm, USA/Deutschland 2013, 155 min

Wenn Ben Kingsley nicht als Gandhi unterwegs ist, muss er wenigstens ein berühmter Universalgelehrter sein. Der Mann strahlt ebenso viel Heilkraft wie Gelehrtheit aus - gewürzt mit einer schönen Prise Doppelbödigkeit. Doch zur Handlung: England im 11. Jahrhundert - Rob Cole (Tom Payne) hat eine außergewöhnliche Gabe: Er kann bei kranken Menschen den nahenden Tod voraussehen. Nach dem Tod seiner Mutter beschließt er, die Grundlagen der Heilkunde zu erlernen und schließt sich einem fahrenden Bader an. Bald erkennt er die Grenzen dieser einfachen Praktiken, die zu einem Gutteil aus Taschenspielertricks bestehen. Auf der Suche nach einer fundierten Ausbildung erfährt er von dem berühmten gelehrten Perser Ibn Sina. Der junge Engländer macht sich auf den weiten Weg mit dem festen Willen, ein großer Arzt zu werden. »Der Medicus« ist eher Abenteuerepos als Arztroman. So begegnet Rob Cole genrebedingt zahllosen Gefahren und Herausforderungen. Er hat sich seinen Weg zu dem weisen persischen Medizinmann hart zu erkämpfen. Zur Belohnung gibt’s neben dem Arztstudium Freundschaft und wahre Liebe. Der Culture Clash zwischen Orient und Okzident sorgte noch immer für schöne, bildgewaltige Konflikte. Philipp Stölzl (»Goethe!«) inszenierte den Bestseller Noah Gordons mit internationaler Starbesetzung und dem hervorragenden Hagen Bogdanski als Kameramann.
Grit Dora