We Steal Secrets: Die WikiLeaks Geschichte

Dokumentation, USA 2013, 130 min

Kaum strebt ein neuer WikiLeaks Doku-Spielfilm an die Kinokassen, wird das ganze Thema perfekt durch den Alltag ergänzt. Unter Anderem kommt es nach gefühlten tausend Jahren Gefangenschaft endlich mal zur Gerichtsverhandlung von Badley Manning, eben der Quelle, die entscheidend für WikiLeaks hohe Bekanntheit war. Andererseits entfaltet sich grade der nächste massive „Leaks-Skandal“ im Rahmen eines massiven US-Abhörskandals. Es wirkt, als würde das Universum extra für diesen Film eine eigene Marketingabteilung eröffnet haben.
Regisseur Alex Gibney präsentiert in diesem dokumentarisch gemeinten Film einen ausführlichen Einblick in die Welt der wahrscheinlich umstrittensten Nachrichtenplattform der Welt. Die von Julian Assange mit gegründete Plattform WikiLeaks entwickelte sich weltweit zur Sensation aller „traditionellen“ und Internetmedien, als der damals 22-jährige Soldat Bradley Manning in großem Stil geheime Dokumente weitergab. Das größte Datenleck der US-Geschichte sorgte darauf weltweit für Aufsehen, da es ungeschminkt das internationale strategische Räderwerk der US-Diplomaten und Militärs offenbarte.
Alex Gibney führt Interviews mit zahlreichen Beteiligten und berichtet detailliert, wie Julian Assanges umstrittene Website entstand. Assange ebenso wie Manning werden einerseits als Helden der freien Meinungsäußerung gefeiert, andererseits als Verräter und Terroristen verfolgt. Fairerweise sollte erwähnt werden, dass dieser Film trotz seines Versuches ausgewogen zu berichten, vor allem bei Wikileaksanhängern für einige falsche Fakten, verschwiegene aktuellere „Leaks“ und den Fokus auf die Personen Manning und Assange (anstatt deren Hauptanliegen) schwer in der Kritik steht.
José Bäßler

Regie: Alex Gibney

Darsteller: Julian Assange, Adrian Lamo

Kamera: Maryse Alberti

Musik: Will Bates

Bundesstart: 11.07.2013

Start in Dresden: 18.07.2013

FSK: ab 12 Jahren