Die Stalingrader Schlacht
Mit Beginn des Kalten Krieges zerbrach bei den ehemaligen Verbündeten zunächst auch eine gemeinsame filmische Sicht auf Stalingrad. Während man in den USA und Großbritannien den Sieg des neuen Gegners Nr. 1 fortan weitgehend ignorierte, war die Betonung einer Überlegenheit der Roten Armee in den sowjetischen Stalingrad-Filmen des Kalten Krieges sowohl an die eigene Bevölkerung als auch an den Westen gerichtet. Dazu gerieten gerade die Stalingrad-Bilder sehr schnell und sehr nachhaltig unter stalinistisches Kuratel. Der zweiteilige Film »Die Stalingrader Schlacht« von 1949 zeigt so radikal wie kaum ein anderer Film, wie sehr alle sowjetische Geschichtsbetrachtung in den Jahren nach 1945 auf Stalin ausgerichtet sein musste: Er erscheint als der weise Lenker, der mit ruhiger Hand aus dem Kreml den Sieg bei Stalingrad sicherstellt.
Sowjetische Wochenschauen und Kurzfilme wie »Stalingrad heute« von 1957 feierten den Wiederaufbau der fast vollständig zerstörten Stadt und erzählten damit auch ein Stück industrielle Erfolgsgeschichte der Nachkriegs-Sowjetunion. An Jahrestagen dokumentieren solche Formate bis heute Kontinuität und Veränderungen in der ritualisierten Gedenkkultur zu dieser Schlacht, die sich in großen Denkmalseinweihungen, Massenveranstaltungen, Ansprachen und Paraden manifestieren.
Buch: Nikolai Virta
Regie: Wladimir Petrow
Darsteller: Aleksandr Antonow, Michail Astangow (Adolf Hitler), Nikolaij Tscherkasow (Franklin D. Roosevelt) Aleksei Dikij (Josef Stalin) Wladimir Gajdarow (General Paulus), M. Garkawij (Hermann Goering)
Kamera: Juri Jechelchik
Musik: Aram Chatschaturjan
Bundesstart:
Start in Dresden: