Der Nächste, bitte!

Komödie, Frankreich 2012, 105 min

Eigentlich will Isabelle (Diane Kruger) schnellstens ihren Liebsten ehelichen. Geht aber vorerst nicht, weil sie abergläubisch ist und das mit Recht. In ihrer Familie sind alle Frauen nunmehr schon in der zigsten Generation erst mit dem zweiten Ehemann glücklich geworden. Gar nicht heiraten will sie auch nicht. So kommt Plan B zustande: Den erstbesten Typen nehmen, antrauen lassen und schnell wieder abstoßen. Ihre Wahl fällt auf Jean-Yves Berthier (Dany Boon), Redakteur eines bekannten Reiseführers. Ob seiner Nettigkeit und seines minimal unterdurchschnittlichen Aussehens ist er leichte Beute. Allerdings muss Isabelle dem temporären Gatten zu anspruchsvollen Reisezielen um die halbe Welt folgen und glibberige exotische Gerichte nebst anderen Freuden und Gefahren des modernen Abenteuerurlaubs prüfen. Daheim harrt indessen der attraktive Langzeitverlobte in seiner Zahnarztpraxis aus. Zurück aus der Ferne erweist es sich naturgemäß als schwierig, den neuen Mann loszuwerden, zumal der eigentliche Geliebte im Direktvergleich mit dem Abenteurer deutlich an Faszination einbüßt. Nach »Ziemlich beste Freunde« hat sich das Produzententrio Nicolas Duval, Yann Zenou und Laurent Zeitoun eine Romanze vorgenommen, um für Zwerchfellerschütterungen zu sorgen. Diane Kruger stellt in ihrer ersten großen komödiantischen Rolle ihre Fähigkeiten als Komikerin unter Beweis und kann Dany Boon fast das Wasser reichen. Das will schon was heißen. Regisseur Pascal Chaumeil hat keine Angst vor einer Prise Kitsch und präsentiert im Abspann ein paar vergeigte Szenen als Bonus. Tja, die Franzosen wissen eben, wie man sich amüsiert.
Grit Dora