Zimmer 205

Thriller/Horror, Deutschland 2011, 103 min

Ein deutscher Horrorfilm - ob das gut geht? Gleich vorneweg: Ja, es geht gut. Und das Publikum darf sich ordentlich gruseln, denn die Atmosphäre und ein Geist in roter Strickjacke sind ziemlich Angst einflößend geraten.
Die Geschichte: Katrin (Jennifer Ulrich) zieht ins Studentenwohnheim - endlich weg von Zu Hause! Ihr Vater ist übertrieben fürsorglich, was die Erstsemester-Studentin gar nicht leiden kann. Dabei macht er sich womöglich zu Recht Sorgen, denn Katrins psychische Verfassung war nicht immer die beste - sie verstaut diverse Psychopharmaka im Badezimmerschrank ihres muffigen Zimmers. Das Zimmer hat die Nummer 205, was einige der neuen Mitbewohner erschrecken lässt: Die vorherige Bewohnerin sei angeblich über Nacht verschwunden, sie geistere herum und man höre sie immer noch weinen, wird gemunkelt. Katrin hat für Spukgeschichten nichts übrig und stürzt sich ins Studentenleben - neben dem Studium ist sie Party, Drogen und dem feschen Christian zugetan. Doch bereits in der ersten Nacht mit ihm beginnen merkwürdige Begebenheiten. Sie sieht und hört Annika, die verschwundene Studentin - und bald sterben ihre neuen Freunde weg. Ein plötzlich aufgetauchtes Videotagebuch von Annika lässt einen schrecklichen Verdacht auf ihre neue Clique fallen - doch die mobbt sie inzwischen ohnehin als „Psychofotze“ und verdächtigt sie sogar als Mörderin.
Auch wenn es sich bei »Zimmer 205« mehr um einen Horrorfilm als um einen Psychothriller handelt, sind die Gore-Elemente und der Anblick des Geistes recht dezent eingesetzt, stattdessen wird stärker auf Grusel durch Musik, Sound und Stimmung gesetzt. Das ist ziemlich wirkungsvoll, und die gut gewählten Locations wie das anonyme, heruntergekommene Wohnheim oder ein einsames Fabrikgelände (wo übrigens schon Tarantino Szenen für »Inglourious Basterds« drehte) tragen dazu bei, dass ein wohliger Grundschauer erhalten bleibt. Dass am Ende nicht alles dramaturgisch 100% aufgeht, kann man da durchaus verzeihen.
Petra Wille

Buch: Eckhard Vollmar

Regie: Rainer Matsutani

Darsteller: Jennifer Ulrich, Julia Dietze, André Hennicke, Marleen Lohse, Inez Björg David, Hans Uwe Bauer, Daniel Roesner, Tino Mewes, Florian Jahr

Kamera: Jan Fehse

Musik: Wolfram de Marco

Produktion: Neue Schönhauser Filmproduktion

Bundesstart: 04.04.2013

Start in Dresden: 04.04.2013

FSK: ab 16 Jahren