Drachenmädchen

Dokumentation, Deutschland 2013, 94 min

Die Doku entführt in den legendenumwobenen Shaolin-Tempel in China und weitet sich dabei ganz nebenbei zu einer vorurteilsfreien und informativen Sicht auf das Leben im modernen China. Ein selten zu erlebender differenzierter Blick auf eine für uns Westeuropäer fremde Welt und Kultur.
Am Beispiel dreier Mädchen, jedes von ihnen hat einen anderen familiären Hintergrund, erzählt Regisseur Inigo Westmeier von der Shao Lin-Kampfkunst-Schule, die sich beim Tempel angesiedelt hat. Schon die Zahlen sind kaum fassbar - ca. 35.000 hochmotivierte Schülerinnen und Schüler werden hier unter militärischem Drill in unterschiedlichen Kampfsportarten ausgebildet, ihre Bildung wird durch einen umfassenden Schulunterricht abgerundet.
Xin Chenxi ist 9 Jahre alt, Chen Xi ist 15. Sie erleben die Ausbildung mit dem unbedingten Willen, die eisenharten Bedingungen zu ertragen, die die Kräfte vieler Kinder weit überschreiten. Gefordert werden Disziplin, Durchhaltevermögen und die Beherrschung des eigenen Willens. Die Einbindung der Kinder in feste familiäre Strukturen und die herrschende Vorstellung eines über allen Individuen stehenden Kollektivs trägt natürlich auch ihren Teil bei. Dass es aber auch anderes geht, zeigt das Schicksal von Huang Luolan (17), einer Aussteigerin.
Westmeier vermeidet einfache Antworten und überlässt es dem Zuschauer, sich sein eigenes Bild oder gar eine Wertung zu schaffen.
Inigo Westmeier: „Meine Vision ist ein märchenhafter Film mit kritischem Blick. Ein Film, der die persönlichen Geschichten dreier Mädchen erzählt, die von morgens bis abends kämpfen lernen, um ihrer Armut zu entkommen, und der auf einer zweiten Ebene realistisch und kritisch auf das System blickt, in dem diese Mädchen aufwachsen.“
ak

Buch: Inigo Westmeier, Benjamin Quabeck

Regie: Inigo Westmeier

Kamera: Inigo Westmeier

Musik: Lee Buddah

Produktion: Andreas Simon, Inigo Westmeier, Bettina Brokemper

Bundesstart: 28.02.2013

Start in Dresden: 28.02.2013

FSK: ab 6 Jahren