Frankenweenie

Trickfilm, USA 2012, 87 min

Ach, wenn’s mir nur gruselte! Das scheint Tim Burtons Motto zu sein. Seine Domäne ist die Twilight Zone, er erzählt immer wieder phantastische Geschichten von den Wanderern zwischen den Welten, den Grenzgängern zwischen Leben und Tod. Wen wundert´s, dass er ein »Frankenstein«-Fan ist. Schon 1984 realisierte Burton einen Kurzfilm über den Jungen Victor, der seinen toten, weil überfahrenen Hund per Elektroschock wiederbelebt. Die Produktionsfirma Disney war damals nicht begeistert von dieser Kassen verachtenden Schwarzhumorigkeit und veröffentlichte »Frankenweenie« erst, nachdem sich der Regisseur international durchgesetzt hatte. Nun, fast 30 Jahre später, präsentiert er die abendfüllende Neuverfilmung seiner eigenen Frankenstein-Parodie als 3D-Schwarz-Weiß-Stop-Motion-Film. Nach der geglückten Wiederbelebungsaktion des Hundes Sparky entwickeln Victors gleichermaßen kreative Mitschüler ungemeinen naturwissenschaftlichen Ehrgeiz und elektroschocken, was das Zeug hält. Nicht unproblematisch, denn die wiederauferstandenen Haustierchen sind zwar mindestens so harmlos anzuschauen wie seinerzeit die »Critters«, aber extrem unplüschig. Sie entpuppen sich nach dem erweckenden Funkenschlag als Menschen angreifende Monsterchen. Nur Sparky, der Gute, hält zu seinem Herrchen. Als Auslöser der Monstermania aber wollen ihn die Stadtbewohner über die Klinge springen lassen. Der Showdown findet wie bei James Whales »Frankenstein«-Klassiker in einer Mühle statt. Es blitzt, brennt und scherbelt ordentlich. Hund rettet Herrchen und stirbt erneut. Macht nichts, schließlich gibt es Autobatterien. Niemand jongliert gekonnter mit Horror-, Comic-, und Slapstickelementen als Tim Burton. So charmant und so schön schaurig. Ach, wenn’s mir nur gruselte!
Grit Dora

Buch: Tim Burton, John August

Regie: Tim Burton

Kamera: Peter Sorg

Bundesstart: 24.01.2013

Start in Dresden: 24.01.2013

FSK: ab 12 Jahren