Die Qual der Wahl

Komödie, USA 2012, 85 min

Passenderweise mitten im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf will »Die Qual der Wahl« uns mit den abgründig komischen Seiten des politischen, lobbyistischen und medialen Systems der USA konfrontieren. Der selbstherrliche Cam Brady (Will Ferrel), seit vier Legislaturperioden unbedrängter Abgeordneter eines kleinen Distrikts in North Carolina, beginnt seine jüngste Kampagne ohne Herausforderer und mit heruntergebeteten, blutleeren Versprechungen an alles und jeden - als aber zwei Großunternehmer bei ihrer Suche nach einer besseren politischen Marionette auf den völlig blauäugigen Marty Huggins (Zach Galifianakis) stoßen und ihn ins Rennen um das Amt schicken, bricht damit die schlimmste und schamloseste politische Schlammschlacht in der Geschichte des Bundesstaates vom Damm.
Der so konstruierte Plot ist darauf aus, den beiden Darstellern Ferrel und Galifianakis in für sie typischen Rollen die perfekte Bühne zu bereiten, um sich hemmungslos zu bekriegen. Obwohl dem Fachregisseur Jay Roach (»Austin Powers«, »Meine Frau, ihr Vater und ich«) dabei kaum ein Niveau zu niedrig ist, um die beiden überzeichneten politischen Gegner zu kompromittieren und ihre öffentliche Wahrnehmung zu ruinieren, bewahrt sich die harmlos vorbeiflatternde Posse einen kritischen Kern der Wahrhaftigkeit. Ihre medialisiert und kurzlebig inszenierten Kontrahenten, die sich als gesponserte Schachfiguren des großen Geldes herausstellen, reiben sich gegenseitig in nervösen Schmutzkampagnen auf, in denen die Wahrung des eigenen perfekten Scheins und der Rufmord des Antagonisten weit über dem echten Gehalt jeglicher politischer Aussage stehen: Man könnte meinen, man sähe die Nachrichten.

Buch: Chris Henchy, Shawn Harwell

Regie: Jay Roach

Darsteller: Will Ferrell, Zach Galifianakis, Jason Sudeikis, Sarah Baker, Dylan McDermott, Katherine La Nasa, Brian Cox, John Lithgow

Kamera: Jim Denault

Musik: Theodore Shapiro

Produktion: Everyman Pictures, Jay Roach, Will Ferrell, Zach Galifianakis

Bundesstart: 04.10.2012

Start in Dresden: 04.10.2012

FSK: ab 12 Jahren