Cinema Jenin
Seit Jahrzehnten zeigen sich die Politiker Israels und Palästinas unfähig, die ständigen militärischen und terroristischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Völkern einem Ende zuzuführen, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung für ein friedliches Neben- und Miteinander eintritt. In den letzten Jahren hat es spektakuläre Fälle gegeben, in denen direkt betroffene Familien auf den Tod ihrer Angehörigen nicht mit dem Wunsch nach Vergeltung, sondern mit aktiver Handlung zur Versöhnung reagiert haben. Da war der Fall des 11-jährigen Ahmed, der beim Spielen von israelischen Soldaten erschossen wurde. Seine Eltern entschlossen sich, die Organe ihres Sohnes an israelische Kinder zu spenden, dokumentiert in dem Film »Das Herz von Jenin«. Der israelische Friedensaktivist Dov Chernobroda, der sich Zeit seines Lebens für die Versöhnung mit den Palästinensern eingesetzt hatte, stirbt bei einem Selbstmordattentat. Der Film »Nach der Stille« schildert, wie seine Witwe sich der Familie des Attentäters nähert. Für beide Filme hätte sich in Jenin kein Aufführungsort gefunden, und daraus ergab sich die Idee für ein Projekt, das mittlerweile auf gutem Wege ist. Mit Spenden und großem persönlichen Engagement wurde ein 1987 geschlossenes und zur Ruine zerstörtes Kino wieder aufgebaut. Wie dies geschah und wie es trotz Widrigkeiten täglich neu mit Leben erfüllt wird, beschreibt Marcus Vetter in seinem Film »Cinema Jenin«.
Buch: Marcus Vetter
Regie: Marcus Vetter, Aleksei Bakri
Kamera: Aleksei Bakri, Mareike Müller, Marcus Vetter
Musik: Avi Balleli, Sven Kaiser
Produktion: Filmperspektive, Boomtown Media, Cinephil, Senator, SWR, BR, NDR, Arte, Uwe Dierks, Thomas Grube, Marcus Vetter, Philippa Kowarsky
Bundesstart: 28.06.2012
Start in Dresden: 28.06.2012
FSK: ab 6 Jahren