Copacabana

Komödie/Drama, Frankreich 2010, 110 min

Sie kommt daher wie eine aus der Welt geworfene Chaotin, eine zu jung gebliebene Mutter, die sich eigentlich an die Copacabana sehnt. Doch in der Realität lebt sie im winterlich kalten Frankreich, ist chronisch pleite und muss sich von ihrer erwachsenen Tochter sagen lassen: „Mama, du bist so peinlich!“ Babou, grandios gespielt von Isabelle Huppert, verachtet Konventionen, tritt charmant unbekümmert in jedes Fettnäpfchen und ist immer auf der Suche nach dem ultimativen Kick. Damit ist sie genau das Gegenteil ihrer Tochter Esmeralda (gespielt von Lolitha Chammah, die auch im wahren Leben Hupperts Tochter ist). Die sehnt sich nämlich nach einem geregelten Leben mit bürgerlichem Wohlstand, Vorstadthäuschen und Ehemann. Zur Hochzeit aber möchte sie ihre Mutter nicht sehen, zu chaotisch sei sie, habe sowieso kein Geld, um die Feierlichkeiten zu bezahlen und schlechte Manieren. Das sitzt. Babou begibt sich auf die Suche nach einem Job und landet am Strand von Ostende. Dort soll sie, im Auftrag einer Immobilienfirma, hässliche Appartements an unbedarfte Touristen verkaufen. Dabei entpuppt sie sich als wahres Maklerinnentalent. Doch Babou scheitert - wieder einmal - am realen Leben. Eine fulminante One-Woman-Show, in der Isabelle Huppert die größte Überraschung ist.