Late Bloomers
Adam (William Hurt) genießt die Rolle des erfolgreichen Architekten. Seine Frau Mary (Isabella Rossellini) begnügt sich schon seit Jahren mehr oder weniger mit der Rolle der „Frau an seiner Seite“. Die drei Kinder sind erwachsen und auch die Betreuung der Enkel beginnt langsam von der Freude zur Belastung zu driften. Das Leben könnte fast langweilig werden, wenn nicht Marys Mutter Nora mit ihrem von vielen Erfahrungen geprägten Mutterwitz und ihrer einmalig schrägen Persönlichkeit etwas frischen Wind in den familiären Alltag bringen würde. Dennoch stimmt etwas nicht in der Beziehung von Adam und Mary. Es stellt sich die Frage, werden wir etwa alt? Und kaum gestellt, offenbart die Auseinandersetzung darüber Gräben, die so leicht nicht zu schließen sind. Das Thema Scheidung nimmt Gestalt an und die erwachsenen Kinder sind alarmiert. Doch auch ihre Versuche, die Eltern wieder stärker zusammenzuschmieden, bleiben ohne Erfolg. Angeführt von einem brillanten Hauptdarsteller-Duo präsentiert uns ein insgesamt großartiges Darstellerensemble unterhaltsam, aber niemals oberflächlich die Tücken des Tickens der Zeit. Einzig zu verzeichnendes Manko, der Titel des Films. Nicht der Originaltitel schlechthin, denn der ist stimmig. Aber für den älteren Teil der Zielgruppe wäre eine Übersetzung in »Späte Blüten« oder Ähnliches auf jeden Fall gewinnbringender gewesen.
Buch: Julie Gavras, Olivier Dazat
Regie: Julie Gavras
Darsteller: William Hurt, Isabella Rossellini, Doreen Mantle, Kate Ashfield, Aidan McArdle, Arta Dobroshi, Luke Treadaway, Leslie Phillips, Hugo Speer, Joanna Lumley, Simon Callow, Iona Warne
Kamera: Nathalie Durand
Musik: Sodi Marciszewer
Produktion: Les Films du Worso, The Bureau, Gaumont, Be-Films, Sylvie Pialat, Bertrand Faivre
Bundesstart: 06.09.2012
Start in Dresden: 20.09.2012
FSK: o.A.