Holidays by the Sea

Komödie, Frankreich 2011, 76 min

Pascal Rabaté hat in der Tradition von Jaques Tati einen Film gedreht, der ohne Dialoge auskommt und dennoch keine Pantomime ist. Seine kleinen Geschichten über Urlauber am Meer zeigen originelle Typen in Situationen, die sich zur Groteske steigern.
Hierzulande nicht sehr bekannt sind die französischen Badeorte am Atlantik rund um die Loiremündung mit ihrem leicht abgeblätterten Charme, der wenig zu tun hat mit dem Glamour der Côte d’Azur. Die langen, weißen Strände, der weite Ozean, die guten Restaurants - da kann der Großstädter richtig abschalten. Sogar in der Nachsaison, wenn der kühle Wind über den leeren Strand fegt und schon fast alles für den Winterschlaf eingepackt ist, lockt das Meer. An einem spätsommerlichen Wochenende treffen sich noch einmal Camper, Nudisten, Rentner, Teenies und Gauner zur Entspannung am Strand, zu Golfspiel und Drachensteigen, zur Scrabblepartie und vielleicht sogar für einen kleinen Seitensprung? Das Städtchen ist beinahe entvölkert - die meisten Einwohner sind offenbar auf einer Beerdigung. In der Nacht wird ein Sturm den Campingplatz verwüsten, aber er wird auch für klares Wetter und klare Verhältnisse sorgen.
Pascal Rabaté macht mehrere Paare zu Helden, mit denen er seine Geschichten erzählt, die sich im Verlauf geschickt miteinander verflechten. Wenn es vorrangig um Ferien am Meer geht, so handelt der Film doch eigentlich von der Liebe in all ihren Facetten zwischen Sex und Begierde, Verständnis und Innigkeit, Treue und Betrug, aber er erzählt auch von Wehmut und Verlust. Doch da es sich um eine Komödie handelt, noch dazu um eine französische, lassen sich sogar der Trauer witzige und charmante Aspekte abgewinnen.