Wolfsbrüder

Drama, Spanien/Deutschland 2010, 111 min

Andalusien nach dem spanischen Bürgerkrieg: Das Volk lebt in größter Armut unter der Diktatur Francos. Der siebenjährige Marco landet bei dem skrupellosen Großgrundbesitzer Don Honesto. Sein verzweifelter Vater hat ihn aus Not verkauft, nachdem ein Wolf fünf seiner Ziegen riss. Don Honesto schickt den Jungen ins abgelegene „Tal der Stille“. Dort soll er dem alten Ziegenhirten Atanasio bei seiner Arbeit helfen. Mit der Zeit gewöhnt sich Marco an das Leben in der kargen Bergregion. Atanasio weiht ihn in die Geheimnisse der Natur ein und zeigt ihm, wie er Tiere zähmen kann. Besonders die Wölfe faszinieren den Jungen.
Doch dann stirbt der alte Mann. Marco bleibt mit einer kleinen Ziegenherde völlig allein und schutzlos zurück. Er kämpft gegen Hunger, Kälte und Einsamkeit und kommt dabei fast ums Leben. Erst als er sich mit einem Rudel Wölfe zaghaft anfreundet, ändert sich seine Situation. Unter ihnen findet er Wärme und Schutz. Marco entwickelt sich gleichsam zu einem Tier des Tals. Zufrieden lebt er mit seinen „Wolfsbrüdern“. Erst als Don Honestos Vorarbeiter zusammen mit der frankistischen Guarda Zivil auftaucht, endet diese Idylle abrupt.
Der wilde Junge von der Sierra Morena ist heute 62 Jahre alt. Marcos Rodríguez Pantoja lebte lange Zeit wie ein Vagabund und flüchtete sich in den Alkohol. „Der Film hat mir die Würde zurückgegeben“, sagt er. Seine abenteuerliche Geschichte einer grenzenlosen Freundschaft zwischen Mensch und Tier übt nicht nur auf den Regisseur Gerardo Olivares eine besondere Faszination aus. Auch den Zuschauer nimmt das ergreifende Schicksal des kleinen Marquito gefangen. In atemberaubenden Bildern zeigt Olivares die Wildheit der andalusischen Sierra Morena. Es sind nicht zuletzt die spektakulären Naturaufnahmen, die diesen außergewöhnlichen Abenteuerfilm für die ganze Familie sehenswert machen.