Fabrowski - von Rietschen nach Stawok

Dokumentation, Deutschland 2011, 45 min

„Junge, schieße nicht auf Menschen! Du weißt nicht, wen du vor Dir hast. Du kennst ihn nicht. Versuche vorbei zu schießen oder in die Luft, damit Dich hinterher nicht dein Gewissen quält, doch Menschen erschossen zu haben.“ Alfred Fabrowskis Vater

Alfred Fabrowski, 1925 in der Lausitz geboren und aufgewachsen, geriet bereits in seiner Jugend mitten hinein in die Wirren des Nationalsozialismus und dessen Propaganda- und Manipulationsapparat. Als Kind trat er in die Hitler-Jugend ein. Nach seinem Arbeitsdienst in Schlesien wurde er in die Wehrmacht eingezogen und nahm an der Besetzung Frankreichs teil. Diese „entspannte“ Situation, während derer keinerlei Kampfhandlungen stattfanden, stand im krassen Gegensatz zu den Gräueln an der Ostfront bei Gnadenfeld, wohin Alfred Fabrowski nach der Invasion der Alliierten in der Normandie versetzt wurde. Im heutigen Polen geriet Herr Fabrowski schließlich in russische Kriegsgefangenschaft und wurde in ein Kriegsgefangenenlager nach Kiew verbracht. Einige Zeit später wurden er und andere - inzwischen erkrankte - Gefangene in eine Kolchose in die urkrainische Provinz umquartiert. Dort in Stawok folgten Jahre der Arbeit, der Einsamkeit, aber auch der Kameradschaft unter den Gefangenen der verschiedensten Nationalitäten - und eine unerwartete, aber tiefe Freundschaft mit einem Leidensgenossen aus der Heimat.
Dieser auf einem umfangreichen Interview basierende Dokumentarfilm enthält Erzählungen eines Kaufmanns, eines Sportbegeisterten und Musikliebhabers, eines Mannes, der am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte und in Kriegsgefangenschaft geraten war, der Entbehrungen und harte körperliche Arbeit zu verkraften hatte, der seine Familie liebte und liebt und der sich mit dem, was er erlebt hat, intensiv auseinander gesetzt hat. Es sind in einfachen Worten ausgedrückte Erzählungen eines Menschen wie Du und ich.

Regie: Maik Hennersdorf

Bundesstart:

Start in Dresden: