Die Hexen von Salem - Hexenjagd

Drama, Frankreich/DDR 1957, 145 min

Szenen aus der amerikanischen Pionierzeit im puritanischen Massachusetts: Die junge Magd Abigail bezichtigt die Ehefrau (Simone Signoret) ihres Geliebten (Yves Montand) der Teufelsanbetung. Die in einer Atmosphäre von Prüderie und Pogromstimmung einsetzende Massenhysterie führt zu einer Hexenjagd, der immer mehr Frauen zum Opfer fallen.
Jean-Paul Sartre schreibt 1955 ein Drehbuch nach dem zwei Jahre zuvor von Arthur Miller verfassten Theaterstück „Hexenjagd“. Dieses Stück basiert auf tatsächlichen Ereignissen: Miller hat die Figuren der berühmt-berüchtigten Hexenprozesse von Salem (1692) größtenteils namentlich übernommen. Das Stück - ein Kommentar auf die Kommunistenjagd der McCarthy-Ära - fand nicht nur das Interesse Sartres sondern auch das von Simone Signoret, Yves Montand und Michel Piccoli. Alle standen der französischen KP nahe und auf diesem Wege kam eine denkwürdige Koproduktion mit der DEFA zustande (Musik übrigens von Hans Eisler). Ende der 50er Jahre gab es vier solcher Zusammenarbeiten (u.a. »Die Elenden« mit Jean Gabin). Die Motive der Zusammenarbeit waren neben den politisch-ideologischen sicher auch rein pragmatische: Die DDR suchte in Zeiten der Hallstein-Doktrin den Zugang zum westlichen Publikum, die Franzosen ihrerseits einen preiswerten Produktionsstandort.
Dr. Karsten Fritz