Wader Wecker Vater Land
Sie leben inzwischen bürgerlich, haben Familie - und singen doch mit Mitte 60 noch immer von Revolution und Rebellion: Hannes Wader und Konstantin Wecker, zwei Urgesteine politischer Liedermacherkunst. Wader, der frühere Kommunist und angebliche RAF-Sympathisant, konnte mit Wecker, dem anarchischen Genussmenschen, lange Zeit nicht viel anfangen. Nach schweren persönlichen Krisen gehen sie gemeinsam auf Tournee. Der norddeutsche Liederbarde trifft auf den bayrisch-barocken Klavierkünstler - unterschiedlicher könnte ihre Art, Musik zu machen, kaum sein. So müssen sich die beiden auf der Bühne auch erst finden - bis im Laufe der Tour aus den anfänglichen Gegensätzen der eigentliche Reiz ihrer Auftritte entsteht…
Die Dokumentation von Rudi Gaul - beim Filmfest München mit dem Publikumspreis ausgezeichnet - ist das faszinierende Porträt zweier deutscher Musiklegenden, die mit ihren Liedern die 1968er-Bewegung geprägt haben. Der Film präsentiert zwei Gesichter und Charaktere in Nahaufnahme, beide mit Narben versehen, in denen sich ein Stück bundesdeutscher Geschichte spiegelt. Gleichzeitig blickt der Film aber auch auf unser Land, das sich über die Jahrzehnte nicht weniger verändert hat, als Wader und Wecker mit ihm. Eines ist in ihren Liedern aber bis heute geblieben: die Sehnsucht, mit allen Schwächen, Leidenschaften, Exzessen eigenwillig zu sein, sich immer wieder zu wandeln, weil man nur dann das Leben spürt.
Buch: Rudi Gaul, Matthias Leitner
Regie: Rudi Gaul
Darsteller: Hannes Wader, Konstantin Wecker
Kamera: Michael Hammon
Produktion: Schattengewächs Filmproduktion, SWR, WDR, BR
Bundesstart: 15.12.2011
Start in Dresden: 15.12.2011
FSK: o.A.