Conan the Barbarian

Action, USA 2011, 112 min

Schon mal vorab, Arni is not back und ich not amused und sehr dafür, dass Maulschellen und Backpfeifen wieder als probates Mittel der Unmutsäußerung legalisiert werden. Filmschaffenden wie Marcus Nispel sollte man dazu noch rechts und links das Drehbuch um die Ohren hauen. Offensichtlich hat es nicht gereicht, dass dieser Fichtner 2003 aus »Texas Chainsaw Massacre« einen solch unfassbar langweiligen und fantasielosen Rotz gemacht hat. Wie aber hier der Conan geschändet wurde, grenzt nicht nur, sondern ist weitaus mehr als eine Frechheit und Grenzüberschreitung. Hier geht es nicht mehr darum, eine eigene Interpretation zu entwickeln, sondern einfach nur soviel wie möglich dümmliches Gemetzel am Rechner zu generieren, so dass dann auch jeder Niedergestreckte einen Riesenschwall Blut von sich gibt. Das ist keine Ironie à la Kill Bill, sondern nur tumbe effekthascherische Gewalt. Das einzige, was von Tage übrig blieb, ist die Gemeinsamkeit, dass Conans Dorf überfallen und gemetzelt wird. Der Rest ist ein ewig sinnfreier Rachefeldzug, in dem Herr Nispel mal zeigen kann, wie Menschen aufgeschlitzt, diverse Körperteile abgetrennt werden und ab und an mal zin zin gemacht wird. Dazu ein Protagonist (Jason Momoa), der eher an einen bulgarischen Muckibudenbesitzer erinnert als einen furchteinflößenden Rächer. Nein, hier wird nur der Titel eines Kultfilmes missbraucht, um ordentlich Kasse machen zu wollen. Ach so ja, irgendwelche blöden Viecher tauchen auch noch auf.
Bitte, Herr Nispel, machen Sie wieder Musikvideos für Cher, George Michael oder meinetwegen auch für die mittlerweile bekloppte Nina Hagen.
Ray van Zeschau
P.S. Bitte rufen Sie mich NICHT an, Herr Nispel!