Zu Tisch

Kurzfilmkompilation, DDR 1987-1990, 83 min

Die filmische Zusammenarbeit von Olaf Böhme und Stefan Martin begann im Jahre 1987. Gleich ihr erster Film „Zu Tisch“ (f, 28 min) wurde zu einem Zeichen. Der kammerspielartig angelegte Streifen zeigt eine Familie, die Suppe isst. Dieses elementare Geschehen und die daraus entspringenden Ereignisse reißen in beklemmender Weise Dimensionen der menschlichen Seele auf. Der surreal-absurde Charakter des Films und sein brisanter Inhalt machen ihn zu einem kleinen cineastischen Meisterwerk, welches mehrere Preise erhielt.
„KOINZIDENZ“ (1989, s/w, 15 min) zeigt mit den Mitteln des Films, wie sich ein und dieselbe Situation, gelegen im Schnittpunkt zweier unabhängiger Ereignislinien - das unruhige Warten eines Mannes in seinem Zimmer und die bedrückende Eisenbahnfahrt einer jungen Frau - in ganz unterschiedlicher Weise in die Welten der Beteiligten einfügt.
Vier künstlerische Dokumentarfilme haben Olaf Böhme und Stefan Martin über ihre Heimatstadt Dresden gemacht. Filme, die in dokumentarischen Bildern Auskunft geben über die Stadt und über das Gefühl, zu jener Zeit hier zu sein. Allen gemeinsam ist die akonzeptuelle Herangehensweise - man begibt sich an Orte, nimmt wahr und auf, was geschieht, und fügt dies zusammen. „Die besten Bilder eines Films“ (1990, 16 min) sind geschnitten im Stile eines Diavortrags und zeigen auf ebenso witzige wie bestürzende Weise Momente der gesellschaftlichen Veränderung im Frühjahr 1990. „NICHTS als LEBEN“ (2006, 24 min) zeigt die Prager Straße an einem sonnigen Septembertag des Jahres 2006 - ein Tag, der beginnt und vergeht.
Der Tod Stefan Martins im Jahre 2009 setzte dieser Zusammenarbeit ein Ende.

Regie: Olaf Böhme, Stefan Martin

Bundesstart:

Start in Dresden: