Hotel Lux
Guten Tag, und wieder mal ein neues Werk aus dem Hause Leander Haußmann. Diesmal mit Michael „Bully“ Herbig in der Hauptrolle. Eigentlich sollte man bei der Erwähnung Bullys selbigen Spitznamen außen vor lassen, da es im Hotel Lux um mehr als nur Klamauk geht, für den Herr Herbig eigentlich bekannt wurde und man schon genug darauf lauert, wann denn nun die typische Bullynummer kommt.
Aber Bully zeigt diesmal mehr als nur blanke Narretei. Wir schreiben das Jahr 1938 und der eher unpolitische Parodeur Hans Zeisig (Michael Herbig) ist mit seinen an Charlie Chaplin homagierten Hitlerspäßen etwas übers Ziel hinausgeschossen. Da gerade keine gefälschten US-Pässe zur Hand sind, muss die Flucht in die andere Richtung erfolgen. Endstation Hotel Lux, Moskau, Sowjetunion!
Wer es noch nicht wusste, selbiges Hotel war bekanntermaßen in dieser Zeit Zufluchtsort für politische Exilanten dieser Welt. Im Hotel angekommen, trifft er auch auf seinen früheren Bühnenpartner Siggi Meyer (Jürgen Vogel) und die niederländische Untergrundkämpferin Frida (Thekla Reuten), die fest an die gute Sache des Kommunismus glauben. Inzwischen aber glaubt der NKWD in Hans Zeisig den Leibastrologen Adolf Hitlers erkannt zu haben, was auch Stalin nicht lang vorenthalten bleibt und zur Folge hat, dass er nun vollends zwischen die blutigen Fronten gerät, aber auch irgendwie mit am Rad der Geschichte schraubt, feat. Walther Ulbricht. … und schon stehen bereits die ersten moralinsauren Kritiker auf dem Podest und meinen, dass man aus solch einem ernsten Thema keine lustige Sache oder Satire machen dürfe. Doch darf man! Sonst können wir ja gleich Monty Pythons »Das Leben des Brain« einstampfen und ins Exil gehen! Das war auch keine lustige Zeit damals. Wegtreten!
Ray van Zeschau
Buch: Leander Haußmann nach einer Idee von Helmut Dietl
Regie: Leander Haußmann
Darsteller: Michael Bully Herbig, Jürgen Vogel, Thekla Reuten
Kamera: Hagen Bogdanski
Produktion: Bavaria Pictures, Beeplex Film Productions, LI Produktions, Pirol Film Production, BSI International Invest, Colonia Media, herbX film, Little Shark Entertainment, Degeto Film, WDR, BR, Arte, Günter Rohrbach, Corinna Eich
Bundesstart: 27.10.2011
Start in Dresden: 27.10.2011
FSK: ab 12 Jahren