Gnomeo und Julia

Trickfilm/Fantasy, Großbritannien/USA 2011, 84 min

Neulich war ich in irgendeiner Pressevorstellung, und etwas sehr Ungewöhnliches kam vor. Es liefen Trailer. Passiert für gewöhnlich nicht, diesmal aber schon. Alles war auch okay bis zu einer Stelle: Es lief ein Trailer über die Rückkehr der Schlümpfe „in 3D“. Wie bescheuert - jeder weiß, dass es Schlümpfe nicht gibt. Was es jedoch gibt, in rauen Mengen, ist ein ganz anderes Völkchen: Gartenzwerge. Ich meine, es ist um einiges sinnvoller, sich dem Eigenleben von etwas hinzugeben, das man in jeder Schrebergartenkolonie oder jedem achten Reihenhaus (mit Bewohnern über 45 - Vorsicht bei der Altersangabe, die Red.) sieht. Zum Beispiel in William Shakespeares angeblichem Geburtsort Stratford-upon-Avon. Da liegen zwei Reihenhäuser mit gut bepflanzten Gärten samt Bezwergung dicht an dicht. Und wie es sich für gute Kleinstadtnachbarn gehört, befinden sich die Besitzer der beiden Grundstücke in einem gutbürgerlichen Nachbarschaftsstreit. Doch beide ahnen nicht, dass es selbst im Reich ihrer Grundstücksbegrünung einen Streit der dortigen Einwohner gibt. Der rotmützige und übervorsichtige Lord Redbrick und die Seinen stehen der Gemeinschaft der Blaubemützten rund um die strengmütterliche Lady Bluebury gegenüber. Doch Fehden sind nicht immer generationsübergreifend. So kommt es, dass zwischen Redbricks Tochter Julia und Gnomeo, dem Helden des blauen Lagers, sich mehr anbandelt als nur heiße Blicke.
José Bäßler