Coco Chanel & Igor Stravinsky

Drama, Frankreich 2009, 132 min

Der französischen Designerin und dem russischen Komponisten nähert sich Regisseur Jan Kounen in einem Sommer voller erotischer Geheimnisse, der die beiden Künstler für kurze Zeit zusammenschweißt. Mit überragenden Darstellern setzt der Filmemacher den beiden Visionären ein würdiges Denkmal.
Paris, 1913: Im Théâtre des Champs-Èlysées findet die Uraufführung von Igor Stravinskys Ballett »Le sacre du printemps« statt. Im Saal kommt es nach wenigen Minuten zu tumultartigen Szenen, weil das Publikum nicht vorbereitet ist auf die anspruchsvollen und revolutionären Klangmuster voller Dissonanzen. Sogar die Gendarmerie muss das verwöhnte und aufgebrachte Premieren-Publikum zähmen, das den russischen Komponisten mit den gemeinsten Flüchen beschimpft. Stravinskys Vorstellung ist nicht nur ein Affront - sie wird zu einem der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts. Nur wenige Zuschauer erkennen in dem Stück wahre Größe und Vision. Eine von ihnen: Coco Chanel.
Im Sommer 1920, sieben Jahre nach der Premiere, nimmt die etablierte französische Mode-Designerin den radikalen und visionären Komponisten mitsamt Frau und Kindern in ihrem Pariser Vorstadthaus in Garches auf. Zwischen den beiden Künstlerseelen bahnt sich eine subtile, aber unaufhaltbare Affäre an, die sich nach und nach zu einem erotischen Machtspiel hochstilisiert, das die beiden extremen Persönlichkeiten charakterisiert. Auf der einen Seite die kühle Arroganz und Extrovertiertheit Chanels, auf der anderen die bröckelnde Zurückhaltung des besessenen und introvertierten Musikers.