Same Same But Different
Wenn man jung ist, sagen wir Anfang zwanzig, dann besitzt man noch diese traumwandlerische Sicherheit der Unerfahrenen, gepaart mit der Überzeugung, jegliches Unglück treffe immer nur die Anderen. Wenn man jung ist, geht man als Backpacker auf die Reise nach Kambodscha und ahnt nicht, dass ein einziger Moment das ganze Leben verändern kann. Benjamin Führer trifft in Phnom Penh das Bargirl Sreykeo im „Heart of Darkness“ und ganz buchstäblich erweitern sich seine winzigen westlichen Horizonte, als er aus erster Hand die unheilvolle kambodschanische Gegenwart in Gestalt einer HIV-gepeinigten Sextourismus-Industrie geliefert bekommt, zusätzlich zur mörderischen Vergangenheit des geschundenen Landes. Der junge Deutsche verliebt sich ausgerechnet in die anmutige Sreykeo und taucht binnen weniger Tage ab in eine völlig unbekannte Welt, wo er ganz langsam unter der exotischen Oberfläche die hässliche Fratze des dreckigen, fernöstlichen Freudenhauses erblickt. Doch schon längst ist es um ihn geschehen. Jeden Cent steckt er dem Mädchen zu, schleppt sie zum Arzt, besucht ihre Familie und beteuert immer wieder, keiner der üblichen durchreisenden Westtouristen zu sein. Klingt wie ein Klischee aus dem Backpacker-Handbuch, ist aber die wahre Geschichte des realen Benjamin Führer, der nicht wenig überrascht war, als Detlev Buck seine Buchvorlage an Originalschauplätzen verfilmen wollte. Aus dem Anliegen Bucks, einmal nur über die Liebe zu drehen, wurde ein ergreifender Film mit einer knallharten Geschichte. In der erneut David Kross (»Knallhart«) den Zuschauer mit Hilfe seines natürlichen Spiels zu fesseln weiß und nach vielen Missverständnissen und Zweifeln die Liebe siegt.
alpa kino
Buch: Ruth Toma
Regie: Detlev Buck
Darsteller: David Kross, Apinya Sakuljaroensuk, Anatole Taubman, Mario Adorf, Charly Hübner, Michael Glawogger, Michael Ostrowski, Wanda Badwal, Olli Dittrich
Kamera: Jana Marsik
Musik: Konstantin Gropper, Bert Wrede
Produktion: Boje Buck Produktion, Claus Boje
Bundesstart: 21.01.2010
Start in Dresden: 21.01.2010
FSK: ab 6 Jahren