Séraphine

Drama, Frankreich/Deutschland 2008, 131 min

Im Jahre 1912 bereist der deutsche Kunsthändler Wilhelm Uhde, der als Entdecker von Picasso und Rousseau gilt, Frankreich und verbringt längere Zeit in dem kleinen Ort Senlis im Norden Frankreichs. Als Haushälterin stellt er die widerborstige und unscheinbare Séraphine ein. Dass sie auch malt, erfährt Uhde durch andere Dorfbewohner. Ein Stillleben mit Äpfeln erregte seine Aufmerksamkeit: »Cezanne wäre glücklich gewesen, sie zu sehen.« Ein großes Lob für die Autodidaktin Séraphine, denn das war und blieb sie zeit ihres Lebens. Von den unkonventionellen Werken begeistert, beschließt der Kunstkenner, die eigenwillige und von ihren Mitmenschen belächelte Séraphine zu fördern.
Martin Provosts mitreißendes Filmdrama orientiert sich an historischen Fakten: Séraphine Louis zählt heute zu den bedeutendsten Vertreterinnen der naiven Kunst in Frankreich; internationale Anerkennung erfuhr ihr Werk allerdings erst, nachdem sie 1942 im Alter von 78 Jahren geistig umnachtet in einer Nervenheilanstalt starb. Provosts Film war in Frankreich ein riesiger Erfolg - bei der diesjährigen César-Verleihung erhielt er neun Trophäen, darunter - natürlich - die für Yolande Moreau in der Titelrolle!